Mutet es vielen Bürgern schon seltsam an, wie Alexander Van der Bellen seine Amtsführung als Bundespräsident versteht, wird der gelernte Österreicher vom pompösen Auftritt der Präsidenten-Gattin noch mehr überrascht.
Die “Frau Bundespräsidentin”
Wäre es ein Film, man könnte ihn „Die merkwürdige Karriere der Frau Schmidauer“ nennen. Denn die Frau des Bundespräsidenten, Doris Schmidauer, ist entgegen bisherigen Usancen sogar auf der offiziellen Seite von Alexander Van der Bellen präsent und darf dort Werbung für ihre Anliegen machen. Ungewollt oder gewollt könnte das den Eindruck vermitteln, sie sei die „Frau Bundespräsidentin“ oder zumindest die „First Lady“, die es in Österreich in diesem Sinne gar nicht gibt – und es wäre irgendwie so wie eine „Frau Doktor“, die den Titel ihres Mannes für die eigene Erhebung benutzt. Nebenbei ganz und gar unfeministisch!
Ist die Verwirrung dadurch noch nicht groß genug, darf Frau Schmidauer für ihren Lebenslauf auch noch das offizielle Briefpapier mit Briefkopf der Präsidentschaftskanzlei verwenden.
Als Unternehmensberaterin tätig
Schmidauer, die – wie man dem Lebenslauf entnehmen kann – von 1999 bis 2018 im Grünen Parlamentsklub arbeitete und ab Februar 2018 eine selbständige Tätigkeit als Unternehmensberaterin einschließlich Unternehmensorganisation ausübt, könnte somit eine Wettbewerbsverzerrung vorgeworfen werden. Schließlich ist es anderen Unternehmensberatern per Strafe untersagt, ihren Lebenslauf auf dem Briefpapier der Präsidentschaftskanzlei zu präsentieren.