Die ukrainische Regierung kritisierte einmal mehr Ungarn auf Grund dessen engen Wirtschaftsbeziehungen zu Russland. Ungarn unterstütze damit laut Kiew direkt die “russischen Mörder” an der Kriegsfront.
Ukraine geht hart mit Ungarn ins Gericht
Wie die belgische Zeitung Politico berichtet, übte die ukrainische Regierung scharfe Kritik an dem bestehenden Gas-Abkommen zwischen Ungarn und Russland. Im Gegensatz zu den restlichen Staaten der Europäischen Union bezieht Ungarn immer noch rund 80 Prozent seines Gases aus Russland. Oleg Ustenko, der persönliche Berater des Präsidenten Zelenskyj in Wirtschaftsfragen, äußerte sich hierzu folgendermaßen:
Wenn ihr Videos seht, wo russische Soldaten ukrainische enthaupten – dann zahlt Ungarn dafür die Messer.
Hintergrund ist ein Video, in dem gezeigt wird, wie angeblich ein russischer Soldat einen ukrainischen enthauptet (die Tagesschau berichtete).
Ungarn hat Sonderstellung in der EU
Ungarn hat sich in Bezug auf die Russland-Sanktionen der EU eine Sonderstellung erkämpft. Wie die Budapester Zeitung berichtete, erstritt sich der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán in Brüssel, dass Ungarn aus dem Öl- und sonstigen Energie-Embargo gegenüber Russland ausgenommen wird. Somit betreibt Ungarn nach wie vor enge Wirtschaftsbeziehungen mit Russland. Genau eine Beendigung dieser fordert nun die Ukraine.
“Energie-Kooperation darf nicht unterbrochen werden”
Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó schloss bereits mehrfach eine Beteiligung Ungarns am Energieembargo aus:
Die Garantie der ungarischen Energiesicherheit hängt von Energieimporten ab. Für die Einhaltung dieser Garantie darf die ungarisch-russische Energiekooperation nicht unterbrochen werden. Dies hat nichts mit sonstigen Politikfeldern zu tun.