Die sich in Zerstörung befindliche SPÖ hat es geschafft, dass über sie auch über das Wochenende negativ berichtet wird. Zu verdanken ist das Christian Kern, einst SPÖ-Vorsitzender und Bundeskanzler. Der Genosse gab dem Nachrichtenmagazin profil ein Interview, und in der Vorabmeldung nennt Kern die Mitgliederbefragung einen „verrückten Prozess“, auch deshalb kandidiere er nicht.
Worte eines Genossen wenig wert
Aber Achtung, Genossen. Der gelernte Österreicher weiß, wie wenig er von den Worten eines Sozialdemokraten halten kann. Man erinnere sich an den einstigen niederösterreichischen SPÖ-Chef Franz Schnabl, der noch am selben Tag seiner Niederlage bei der Landtagswahl meinte, dass er Vorsitzender bleiben werde. Einen Tag später war er schon weg vom Fenster.
Kandidiert Kern doch?
Will Kern sich die Mitgliederbefragung ersparen und dann am außerordentlichen Bundesparteitag der SPÖ als Vorsitzender kandidieren? Zumindest würde er sich bei der Mitgliederbefragung nicht blamieren, während sich Pamela Rendi-Wagner, Hans Peter Doskozil, Andreas Babler und die Giraffe beschädigen könnten.
SPÖ keine Rolle
Und zur Befragung meint er außerdem: Man sei hineingestolpert, ohne klare Regeln vorzugeben. „Ein Teil will die Mitgliederbefragung, ein anderer Teil setzt alles daran, das Verfahren lächerlich zu machen“, wird Kern zitiert. Er hofft auf ein reinigendes Gewitter, aber
Natürlich gibt es in der SPÖ ein Führungsvakuum. Es gibt keine Autoritäten mehr, denen alle gerne folgen. Wenn die verschiedenen Lager nicht zueinander finden, dann wird die SPÖ länger keine Rolle spielen.
Am Schlamassel mitschuld
Der Genosse meint aber auf die Frage, ob er schuld an dem jetzigen Schlamassel sei:
Ja, das bin ich.
Und weiter:
Mir ist mein Anteil am jetzigen Schlamassel absolut bewusst. Und ich verstehe alle, die nachtragend sind. Es tut mir leid, dass ich ihnen nicht einmal widersprechen kann.