Wer sitzt eigentlich in den Redaktionsstuben der heimischen Medien und welche Ziele verfolgen sie? Diese Frage drängt sich nach Berichten über die Demo gegen den Akademikerball förmlich auf.
Drei verletzte Beamte, Sachbeschädigungen
„Akademikerball: Demos ohne Zwischenfälle“ titelte der ORF, gab aber zumindest am Ende des Berichtes zu, dass die Polizei schon am Donnerstag, am Vortag des Balls, drei verletzte Beamte beklagen und Sachbeschädigungen beim „Antifaschistischen Budenbummel“ feststellen musste.
„Befürchtete Ausschreitungen“ sollen ausgeblieben sein, schrieb ausgerechnet der Kurier, obwohl der „Schwarze Block“ einem Journalisten des Blattes mit den Worten „Verpiss di“ das Mobiltelefon aus der Hand geschlagen hatte. Die Kronen Zeitung nahm eine „Aufgeheizte Stimmung in Wien“ wahr und berichtete, dass Rauchbomben auf Polizisten geschleudert wurden.
Alles friedlich, keine Zwischenfälle?
Allgemeines Fazit der Medien nach einer Demo mit 2.400 Teilnehmern (laut Aussendung der Polizei): Alles friedlich, keine Zwischenfälle.
Medien bei Corona-Demos nicht so zimperlich
Man stelle sich nur einmal vor, solche Ausschreitungen wie oben beschrieben, hätte es bei einer einzigen Corona-Demonstration, wo hunderttausende Menschen teilgenommen haben, gegeben! Hier suchten Journalisten die Nadel im Heuhaufen und entdeckten die eine oder andere Unzulänglichkeit – und sofort raschelte es im Blätterwald: Es seien nur Rechtsextreme, Verschwörungstheoretiker, Neofaschisten, Staatsverweigerer – und was ihnen noch so alles einfiel – auf der Straße.
Polizei kesselte Teilnehmer ein
Und die Polizei? Sie kesselte auf Anordnung von oben die friedlichen Kundgebungsteilnehmer ein, um nachher behaupten zu können, dass diese – weil sie sich in Sicherheit bringen wollten und flüchteten – ein Versicherungsgebäude gestürmt hätten. Eine Aussage, die auch der damalige ÖVP-Innenminister Karl Nehammer tätigte, diese dann nach einer parlamentarischen Anfrage der FPÖ aber wieder zurücknehmen musste.
Ball mit vielen jungen Gästen
Während die Polizei draußen die vermeintlich friedlichen Demonstranten in Schach halten musste, feierten in den Sälen der Wiener Hofburg hunderte Bürger zu Walzerklängen eine heitere Ballnacht. Auch Baumeister Richard Lugner blieb bis weit über Mitternacht und genoss die schöne Stimmung.