Der steirische Ex-Landeshauptmann Franz Voves von der SPÖ wird 70 und rührt in der eigenen Partei kräftig um. Sein Vorschlag, Parteichefin Pamela Rendi-Wagner gegen den Wiener SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig auszutauschen, heizt die Führungsdebatte bei den Roten nochmals gehörig an.
Voves: “Michael Ludwig soll übernehmen”
Er mache sich „größte Sorgen“ um die SPÖ, sagte Voves gestern, Mittwoch, der Kleinen Zeitung. Ludwig solle übernehmen, sonst drohe der Weg zur Kleinpartei. Mit seiner Aussage steht Voves anscheinend nicht alleine da: Auch der Leobener Bürgermeister Kurt Wallner meinte gegenüber dem ORF:
Ich denke, Franz Voves’ Stimme ist sehr ernst zu nehmen, er war immerhin einer der erfolgreichsten SPÖ-Landeshauptleute in Österreich.
Beitrag zum politischen Aschermittwoch
Nicht ernst nehmen will den Vorschlag, no na, SPÖ-Vorsitzende Rendi-Wagner selbst. Am Rande einer Pressekonferenz auf den Vorschlag von Voves angesprochen, meinte sie:
Mir fällt jetzt dazu ein, wir haben Aschermittwoch, vielleicht ist es sein Beitrag zum politischen Aschermittwoch. Ich kenne Franz Voves nicht persönlich und werde das daher nicht kommentieren.
Vertrauensschwund bereits demokratiegefährdend
In einem Gespräch mit dem ORF–„Steiermark heute“ mahnte Voves aber nicht nur seine eigene Partei, sondern auch die ÖVP. Er sagte:
Der Vertrauensschwund ist bereits so groß, dass er schon demokratiegefährdend wird. Ich rate beiden Altparteien (damit meinte Voves SPÖ und ÖVP, Anm. d. R.) sich zu öffnen.
Selbsternannte Elite wehrt sich
Während die Roten also weiterhin mit sich selbst zu tun haben und die Führungsdebatte nicht abreißt, beschreitet FPÖ-Chef Herbert Kickl unbeirrt seinen erfolgreichen Weg weiter. Das passt der selbsternannten Elite anscheinend überhaupt nicht.
Journalisten wüten gegen Freiheitliche
Nach Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der Kickl als Kanzler nicht automatisch angeloben will, und der grünen Klubobfrau Sigrid Maurer, die Van der Bellens antidemokratisches Weltbild übernahm und allen Ernstes meinte, der FPÖ auch als stimmenstärkste Partei nicht den Ersten Nationalratspräsidenten zukommen zu lassen, wüten nun auch Journalisten gegen die Freiheitlichen.
FPÖ außerhalb des Verfassungsbogens?
Der burgenländische FPÖ-Klubobmann Johann Tschürtz hat auf seiner Facebook-Seite ein Video der ORF-Sendung „Runde der Chefredakteurinnen und Chefredakteure“ veröffentlicht, in dem Martina Salomon vom Kurier, Hubert Patterer von der Kleinen Zeitung und Eva Lindinger vom profil Unfassbares von sich geben. Tenor: Kickl würde sich „außerhalb des Verfassungsbogens“ befinden und die FPÖ gehöre verboten.
Hier lassen sich die Journalisten über den FPÖ-Erfolg aus.