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Während viele Mainstream-Medien erklären, dass gerade noch einmal ein Putsch durch die “Reichsbürger” (hier bei einer Demonstration 2013) vereitelt worden sei, kommt sich die Bevölkerung verschaukelt vor.

9. Dezember 2022 / 10:46 Uhr

Vermeintlicher „Reichsbürger“-Putsch: Zweifel an der Razzia-Inszenierung werden immer lauter

Ein Messerstecher tötet ein Mädchen, und die Innenministerin schickt die Polizei los.

3.000 Mann für Ermittlungen gegen 50 Personen

In der Nacht zum 7. Dezember führten Spezialeinheiten der Polizei in Stärke von 3.000 Mann in elf Bundesländern sowie in Italien und Österreich eine Operation durch, um 25 Personen festzunehmen, die einer rechtsradikalen Organisation angehören sollen. „Sie planten einen Putsch in Deutschland“, wie die Bild schlagzeilte. Gegen 50 Personen, darunter auch gegen den Schwiegervater des Fußballers David Alaba, wurde ermittelt. Es kamen also 60 Mann Spezialeinheiten auf einen verdächtigen, zumeist älteren Bürger.

Einsatz von Journalisten begleitet

Begleitet wurden die Einsatzkräfte von Journalisten des Spiegel und der Tageszeitung Bild. Perfekte Bilder vom gewaltsamen Zutritt in Wohnungen von Rentnern flimmerten in die Wohnzimmer der Bundesbürger und sollten ihnen einmal mehr klarmachen, dass der Staat in Gefahr sei.

Doch so perfekt die größte (!) Razzia der Bundesrepublik Deutschland seit dem RAF-Terrorismus in den 1970er Jahren auch inszeniert wurde, so durchsichtig zeigte sich die politische Zielsetzung. Immer lauter werden die Zweifel an der Richtigkeit und Redlichkeit der politisch Verantwortlichen.

Linken-Abgeordnete sieht „Medienspektakel“

36 Stunden nach der Razzia verdichten sich die Hinweise, dass die Ermittler nicht die erwarteten Waffenarsenale gefunden haben. Schweigen bei der Generalbundesanwaltschaft. Der ehemalige Bundesinnenminister Otto Schily (Die Grünen) hat davor gewarnt, die Bedrohung durch „Reichsbürger“-Gruppe überzubewerten.

In einem Interview mit dem Sender ntv kritisierte die Linken-Abgeordnete Martina Renner die Razzia als „Medienspektakel“. Sie selbst hätte bereits eine Woche vor dem Ereignis davon gewusst, Mainstream-Medien wären noch früher davon informiert worden, obwohl die Razzia doch wegen der – gegenüber dem Bürger betonten – hohen und akuten Putschgefahr als geheim eingestuft worden sei.

Schriftsteller artikuliert die Stimmung im Volk

Auch der Schriftsteller Uwe Tellkamp bezweifelte bei einer Veranstaltung mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) die Umsturzpläne der sogenannten „Reichsbürger“-Szene. Er stellt fest:

Sofort sind alle sich einig: Das kann nur finster sein. Der Abgrund des Terrors. Und alle Härte des Rechtsstaats.

Bei der Berichterstattung über die „Reichsbürger“-Szene würden „viele Menschen“ die Frage stellen:

Was wollen die uns hier für einen Bären aufbinden?

Messen mit zweierlei Maß

Denn während hier 25 hauptsächlich ältere Personen als Gefahr für den 84-Millionen-Staat dargestellt werden, würden die militanten Klima-Aktivisten, „die öffentlich die Abschaffung des Staatssystems fordern“, medial und politisch gehätschelt. Die würden nicht in vergleichbarer Weise angegangen, sondern in Talkshows eingeladen.

Kurz und gut: Es gebe ein Wohlwollen vieler Medien gegenüber den sogenannten Klima-Aktivisten. Die Bürger würden aber sehr wohl wahrnehmen, dass hier mit zweierlei Maß gemessen werde.

Ausland macht sich lustig

Nicht nur die Bürger sehen die Razzia als Mittel der erfolglosen “Ampel”-Regierung, von ihrem Versagen in den verschiedensten Politikfeldern und der politischen Verantwortung für den Mord an einem 14-jährigen Mädchen durch einen Asylanten abzulenken. Russlands früherer Präsident und langjähriger Regierungschef Dmitri Medwedew machte sich auf “Twitter” lustig:

Das alles ist eine reine Provokation und Verschwörungstheorie. Also kauft euch Popcorn, der aufgeführte Thriller wird interessanter sein als die berüchtigte deutsche Netflixserie „Dark“.

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