War es die Vereinsamung? Das Eingesperrtsein in der Corona-Zeit? Höllische gesundheitliche Schmerzen oder Existenzängste etwa aufgrund von finanzieller Überschuldung durch gestiegene Kosten bei Energie, Lebensmitteln oder Wohnen? Man wird es nie erfahren. Dennoch ist mittels Anfragebeantwortung bekannt, dass sich seit 2016 insgesamt 3.351 Senioren – konkret Menschen ab dem 60. Lebensjahr – in Österreich das Leben genommen haben.
Männer stärker gefährdet
Männer neigen dabei eher zum Selbstmord als Frauen. Die Daten sind aufgrund einer Anfrage der freiheitlichen Seniorensprecherin Rosa Ecker bekannt geworden. Für Ecker sind die Zahlen ein trauriges Alarmsignal. Vor allem in flächengroßen Bundesländern wie Niederösterreich, der Steiermark und Oberösterreich seien die Zahlen besonders hoch.
Rauch setzt auf Projekte
Der zuständige grüne Minister Johannes Rauch meint, dass er während der Akutphase der Covid-19-Politik in seinem Ressort von einem Beraterstab unterstützt worden sei, der sich mit Fragen der psychischen Belastungen der Bevölkerung auseinandergesetzt habe. In diesem Gremium war auch ein eigener Experte für die Zielgruppe älterer und alter Menschen vertreten.
Erst kürzlich sei das Förderprogramm „Stärkung der Krisenintervention in Österreich“ gestartet, im Rahmen dessen Rauchs Ressort in den Jahren 2022 bis 2025 Projekte gemeinnütziger Organisationen zur Stärkung der Krisenintervention in Österreich unterstützt.
Das in Umsetzung befindliche österreichische Suizidpräventionsprogramm (SUPRA) setze laufend Maßnahmen zur Stärkung der Selbstmordprävention in Österreich. Im Rahmen dessen würden alle Zielgruppen, auch ältere Menschen, entsprechend berücksichtigt.