Der Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi (Grüne) muss nach dem Zerbrechen der Koalitionsregierung im letzten Jahr einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Drei Mandatare haben am heutigen Donnerstag Vormittag ihren Austritt aus der grünen Fraktion verkündet und einen eigenen Gemeinderatsklub gegründet.
Grüne Fraktion dezimiert
Die heutige Sitzung des Innsbrucker Gemeinderats begann mit einem Paukenschlag. Zwei Gemeinderätinnen und ein Gemeinderat der grünen Fraktion haben dem Kollegium ihre Abspaltung von der Partei bekanntgegeben und eine eigene Liste “Lebenswertes Innsbruck – eine Stadt für alle” konstituiert.
Begründet haben die Dissidenten ihren Entschluss unter anderem mit Willis „Unfähigkeit zur transparenten Kommunikation, zum Verhandeln und Führen“ sowie dessen Eigenschaft, „den Fokus auf den eigenen Machterhalt statt mehrheitsfähiger Entscheidungsfindung“ zu legen. Der Klub habe immer alles zuletzt erfahren, kritisiert die abtrünnige Gemeinderätin Marcela Duftner Willis Führungsstil.
Stadtsenat enthob Willis Personalleiterin des Amtes
Eine bittere Niederlage musste Willi schon am gestrigen Mittwoch einstecken. Gegen die Stimmen der Grünen war vom Stadtsenat die Personalleiterin ihres Amtes enthoben worden. Dem vorangegangen war ein kritischer Kontrollamtsbericht, in dem Sondervereinbarungen für die Personalchefin kritisiert worden waren. Um einer Absetzung zuvorzukommen, hatte dem Bürgermeister auch ein Trick nichts genützt, indem er das Personalamt kurzerhand aufgelöst und eine ihm unterstellte “Stabsstelle Personalmanagement“ geschaffen hatte.