Insgesamt zehn RSA-Briefe schickte der Anwalt von Katharina Nehammer dem Tiroler Lagerarbeiter Helmut Anker zu und fordert von ihm Unsummen.

4. Juli 2022 / 08:15 Uhr

Nehammers Ehefrau Katharina treibt mit Klage Tiroler Lagerarbeiter in den Ruin

Sackelt die Ehefrau von ÖVP-Kanzler Karl Nehammer derzeit Alleinverdiener und Mindestpensionisten aus? Am Samstag , 2. Juli, war ein Klagsopfer der Kanzler-Gattin zu Gast bei “Fellner!Live” auf oe24: der Tiroler Lagerarbeiter Helmut Anker und seine Frau Sonja. Herr Anker wurde – wie offenbar hunderte Bürger auch – geklagt, weil er ein Facebook-Posting geteilt hatte. Auf Kosten derer will Katharina Nehammer offenbar Geld scheffeln. Unzensuriert berichtete.

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11.000 Euro wegen Teilen eines Postings
Herr Anker verdient nur 1.500 Euro netto, doch Katharina Nehammer und ihr Anwalt wollen Unsummen von ihm, weil er ein Facebook-Posting Anfang 2021 teilte. In diesem Beitrag stand zu lesen:

Nehammers Gattin arbeitet im Hygiene Austria FFP2-Unternehmen vom Gatten der Sekretärin des Kurz. Ui, da wird Kohle gescheffelt und das brave Volk glaubt, es warat für die Gesundheit.

Diese Behauptung ist unwahr, denn Frau Nehammer hat nicht direkt in diesem Unternehmen gearbeitet, sondern bei einer PR-Agentur, die die Firma Hygiene Austria beraten hat. Katharina Nehammer behauptete zudem, dass sie mit diesem Kunden der PR-Agentur, der Hygiene Austria, nie zu tun gehabt hätte.
Klage auch wegen “Hass im Netz”
Am 27. April erhielt der Tiroler Lagerarbeiter dann einen RSA-Brief. Danach noch weitere neun RSA-Briefe von Rechtsanwalt Michael Rami, der – nur so nebenbei – auch Verfassungsrichter ist. Gefordert wurden 11.000 Euro wegen übler Nachrede. Zusätzlich klagte ihn der Anwalt von Frau Nehammer wegen „Hass im Netz“, bei maximalen Strafen droht ihm nun die Zahlung von 40.000 bis zu 100.000 Euro.
Dem nicht genug, wurde Herr Anker von Rami aufgefordert, sich öffentlich auf Facebook zu entschuldigen, andernfalls würde er ihn auf 1.000 Euro pro Tag klagen. Helmut Anker tat das nicht und stieg sofort von Facebook aus.
Das Vorgehen von Frau Nehammer sei hartherzig, sagte Sonja Anker bei “Fellner!Live”. Wäre sie an der Stelle von Frau Nehammer, würde sie sich mit einer Verwarnung begnügen und nicht Menschen klagen, die mit dem Geld, das sie verdienen, kaum auskommen.
Hafenecker: “Vorgehen wirklich letztklassig”
In einer Aussendung reagierte FPÖ-Nationalratsabgeordneter Christian Hafenecker auf diese Vorgangsweise der Kanzler-Gattin. In das verheerende Charakterbild, welches das Ehepaar Nehammer in der Öffentlichkeit abgebe, passe auch die nach wie vor rollende Klagslawine, mit der Katharina Nehammer hunderte Bürger in den Ruin treibe, so Hafenecker, der zudem meinte:

Menschen, die ein Facebook-Posting mit einer geringfügigen Unschärfe über das berufliche Engagement der Frau Nehammer geteilt haben, werden aufgefordert, ihr pro Person 3.500 Euro Entschädigung zu bezahlen, andernfalls Klage erhoben wird. Wegen eines Präzedenzurteiles des Oberlandesgerichts Wien – man kann es auch als politisches Gefälligkeitsurteil bezeichnen – hat sie mit jeder einzelnen Klage Erfolg und treibt diese Menschen, die Mindestpensionisten oder alleinerziehende Mütter sind, in den finanziellen Ruin. Angesichts der von der Regierung unter ihrem Ehemann massiv mitverschuldeten Kostenlawine ist dieses Vorgehen wirklich letztklassig.

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