„Bitte, nicht schon wieder!“, werden sich viele denken und sich daran erinnern, welches Chaos es bei der Bundespräsidentenwahl 2016 mit den Wahlkarten gegeben hatte. Der Kleber auf den Wahl-Kouverts hielt nicht, es musste – weil Manipulation nicht ausgeschlossen werden konnte – nochmals gewählt werden.
Droht dieses Chaos neuerlich? Indizien dafür lieferte jetzt eine Dame aus Wien-Donaustadt, die eine Wahlkarte für die Bundespräsidentenwahl am 9. Oktober mittels Handysignatur beantragt hatte, und siehe da: Sie bekam eine Wahlkarte zugesandt, die auf eine ihr gänzlich fremde Person ausgestellt worden war.
Fall im Innenministerium bekannt
Wie ist so etwas möglich, und ist das Wahlrecht für die Wienerin nun erloschen? Unzensuriert fragte beim Leiter der Wahlbehörde, Mag. Robert Stein, im Innenministerium nach und bekam folgende Antwort: Der Fall sei ihm bekannt, so Stein, und auch in Lösung begriffen.
Magistrats-Beamtin drückte auf falschen Knopf
Was war passiert? Die Wienerin namens Sabrina R. habe die Wahlkarte elektronisch über eine App bestellt und eine andere Zustell- als die Wohnadresse angegeben, was auch in Ordnung sei, sagte Stein. Die Sachbearbeiterin bei der Stadt Wien habe dann nach den Namen gesucht und einen falschen Klick gemacht, statt bei Sabrina R. bei Sabine R. mit einer völlig anderen Adresse. Also sei diese falsche Wahlkarte an die richtige Zustelladresse gegangen. Nun, so Stein, werde von der Stadt Wien Kontakt mit der Dame aufgenommen, ihr eine neue Wahlkarte überreicht und die alte vernichtet.
Es bleibt die Hoffnung, dass dies ein Einzelfall ist und sich solche Irrtümer wie beim Magistrat der Stadt Wien nicht häufen. Sonst geht das Wahlkarten-Chaos wieder von vorne los.