Ein Bild sagt mehr als tausend Worte: Viele, aber ausnahmslos vorgefertigte Fahnen und Schilder wehten bei der schwach besuchten Gewerkschaftsdemo am Samstag.

17. September 2022 / 16:53 Uhr

Trotz Werbung durch ORF und Van der Bellen: Schwache ÖGB-Demonstration

Sie hätte ein fulminanter Auftakt für die Verhandlungen zur Herbstlohnrunde kommende Woche sein sollen, die Demonstration des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) und diverser linker bis linksextremer Vereinigungen gegen die schwarz-grüne Regierung und die Konzerne. Doch geworden ist es eine maue, von oben inszenierte Veranstaltung.
Schwacher Besuch trotz viel Werbung
Und das, obwohl der ORF in seiner Nachrichtenberichterstattung doch so fleißig Werbung dafür gemacht hat. Und das, obwohl der wahlkämpfende Bundespräsident Alexander Van der Bellen kurz vorher auf Twitter noch bekundet hatte, dass er die Anliegen der Kundgebungen unterstütze. Und das, obwohl Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) die Proteste ausdrücklich unterstützte.
Allerdings folgten nur wenige tausend Menschen der massiven Werbekampagne und kamen an diesem Samstagnachmittag nach Wien.
Rote Fahnen mit Hammer und Sichel
Rote Fahnen, gerne auch mit Hammer und Sichel, dem Zeichen des Kommunismus, wohin das Auge blickte. Allerdings nur unmittelbar zwischen dem Schweizer Garten und dem Eingang zum Hauptbahnhof in Wien-Favoriten. Wenige tausend Teilnehmer schwangen Fahnen und Schilder – ausnahmslos alle edle Druckwerke, kein einziges handschriftliches Plakat, nichts, was den Menschen wirklich aus dem Herzen sprach. Stattdessen das, was die SPÖ- oder KPÖ-Parteizentrale oder der ÖGB zur Verfügung stellte.
Da ist Österreich mittlerweile anderes gewöhnt. Die vielen Corona-Demonstrationen oder auch die Anti-Regierungsdemonstration vom vergangenen Wochenende waren deutlich besser besucht, vielfältiger, bodenständiger und jedenfalls fröhlicher – und alles ohne Werbung und Unterstützung, im Gegenteil.
Pyrrhussieg
Laut Kronen Zeitung soll die ÖGB-Demonstration in Wien unter dem Motto „Preise runter. Es reicht!“ 737.000 Euro gekostet haben:

Hohe Kosten also für einen Protest gegen die Teuerung. Quasi eine Luxusdemo ohne Preisdeckel…

Der kurze Demonstrationszug endete am Karlsplatz, wo die roten Parteigranden ihre Reden schwangen. Und doch konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es sich um eine schwache Sache handelte. Und das ist für den Auftakt zur Herbstlohnrunde eine bittere Pille für die Linken.
Ergänzung 18.00 Uhr: Der ORF berichtet von 20.000 Teilnehmern! Jeder Leser möge sich selbst ein Bild machen, ob der öffentlich-rechtliche Rundfunk objektiv und korrekt berichtet.

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