Schier endlose Debatten führte Österreich, wenn es etwa darum ging, österreichischen Studenten Studienplätze zu sichern, damit nicht andere, die nach ihrem Gratis-Studium wieder weg sind, die heimischen Universitäten bevölkern. Immerhin ging es da auch um die künftige medizinische Versorgung der Österreicher.
Mit Verweis auf EU-Recht und dem Lieblingsbegriff der Linken, der Verhinderung von Diskriminierung von Ausländern um jeden Preis, wurden die Österreicher lange abgespeist. Erst nach vielen, vielen Jahren kam es zu einer Österreicher-Quote an den Medizinuniversitäten.
Der eigenen Bevölkerung verpflichtet
Dass es auch anders und schneller geht, zeigt die ungarische Regierung. Diese hatte, als im November 2021 die Inflation zu steigen begann, einen amtlichen Benzinpreis festgesetzt. Das sollte die Autofahrer entlasten und erfreut die Ungarn vor allem seit dem gewaltigen Anstieg der Spritpreise im heurigen März. Die Ungarn zahlen trotz allem 1,22 Euro pro Liter Super-Benzin und Diesel.
Diese Wohltat nahmen natürlich auch viele Österreicher an, deren eigene schwarz-grüne Regierung bis heute nicht bereit oder in der Lage ist, gegen die steigenden Preise und die hohen Spritkosten etwas zu unternehmen (wie etwa Steuern senken, Gewinn-Mitnahmen verhindern).
40 Prozent mehr bei ausländischem Kennzeichen
Doch damit ist seit heute, Freitag, Schluss. Autofahrer von Fahrzeugen mit ausländischem Kennzeichen müssen in Ungarn jetzt einen deutlich höheren Preis für Kfz-Treibstoffe bezahlen als Inländer, nämlich durchschnittlich 40 Prozent über dem amtlichen Preis.
Die Regelung gilt vorerst bis 1. Juli. Die ungarische Regierung räumte am Donnerstag Abend in einer Fernsehsendung ein, dass die neue Preisregelung zu Diskussionen mit Brüssel führen könne. Aber man ist offensichtlich gewillt, “in den Ring zu steigen”, damit Fremde nicht auf Kosten der eigenen Bevölkerung die Preisvorteile mitnehmen.