Der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, hat vor einem drohenden Bahn-Chaos aufgrund des neuen “Neun-Euro-Tickets” gewarnt. “Wenn die Verkehrsbetriebe mit den Menschenmassen überfordert sind, muss die Bundespolizei eingreifen”, erklärte er am Mittwoch gegenüber der Bild-Zeitung.
Enorme Überlastung des Naheverkehrs
Auch DPolG-Vizechef Manuel Ostermann fürchtet eine Überlastung im Nahverkehr. “Aus sicherheitsspezifischer Sicht kann das Neun-Euro-Ticket eine Katastrophe werden”, kritisierte er. Die extrem vergünstigte Sommer-Monats-Netzkarte ist Teil des Entlastungspakets der Bundesregierung und soll ab Juni für drei Monate zur Verfügung stehen. Schon jetzt wurde sie mehr als eine Million Mal gekauft.
Massen-Ansturm war zu erwarten – Politik ignorierte Warnungen
Unter anderem die Bahngewerkschaft EVG hatte die Aktion zuvor kritisiert. “Ich rechne mit Räumungen überfüllter Züge und wegen Überlastung gesperrten Bahnhöfen”, warnte der EVG-Vorsitzende Klaus Hommel Anfang Mai. Laut dem Vize-Vorsitzenden des Gesamtbetriebsrats der DB Regio Schiene/Bus, Ralf Damde, gibt es auf vielen Strecken auch schon ohne das “Neun-Euro-Ticket” bereits einen zu hohen Andrang. Mahnende Worte wie diese werden jedoch von den verantwortlichen Politikern ignoriert.