Es brechen harte Zeiten an, in der von Korruptions- und Steuerhinterziehungsvorwürfen geplagten ÖVP-Vorarlberg. Kann der schwarze Wirtschaftslandesrat seine Gäste jetzt nicht einmal mehr mit einem Kaffee bewirten, weil er ihn nun selbst bezahlen müsste?
Geld abzweigen hat in ÖVP-Vorarlberg “Tradition”
Es stellt sich immer mehr heraus, dass die ÖVP-Vorfeldorganisation “Wirtschaftsbund” über Jahre und wahrscheinlich Jahrzehnte der Partei als veritable “Cash-Cow” gedient hat. Und wie in der Sonderlandtagsitzung am vergangenen Montag bekannt wurde, ist deren Milch bis in die Büros der schwarzen Landesräte geflossen. Stolze 1000 Euro monatlich für “Kleinaufwendungen”. Sogar offen zugegeben und sinngemäß als “Tradition“ bezeichnet, hat das Wirtschaftslandesrat Marco Tittler (unzensuriert hat berichtet).
Milch der “Cash-Cow “ versiegt
Mit dem Versiegen der Wirtschaftbund-Geldquelle scheint auf den ohnehin an der Armutsgrenze schrammenden VP- Landesrat eine wahre Kostenlawine zuzurasen. Denn “Es wird keine Zuwendungen mehr vom ÖVP-Wirtschaftsbund an Wirtschaftslandesräte geben”, gab Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) bekannt. Und das bei der momentanen Teuerungswelle.
Auf alle Fälle Hauptbetroffen ist eben oben erwähnter Wirtschaftslandesrat Marco Tittler, der ohnehin nur mit mageren 16.876 Euro Gehalt (14x jährlich) sein Auskommen finden muss. Doch wurden wirklich nur die Wirtschaftslandesräte mit derartigen Geldzuwendungen bedacht?
Ein wahrer Philantrop
Tittler war nach eigener Aussage neben Kaffee und Süßigkeiten in seinem Büro auch für Feierabendbier und die weihnachtliche Jause für die fünf Straßenmeistereien und zwei Bauhöfe des Landes aufgekommen. Zusätzlich habe er Ausgaben übernommen, die er als ÖVP-Politiker und Wirtschaftsbund-Mitglied getätigt habe. Zum Beispiel eine Runde Getränke bei der Generalversammlung des österreichischen Wirtschaftsbundes, zitieren ihn die Vorarlberger Nachrichten. Doch halt: Er hat die Kosten übernommen? Nein, es war der Wirtschaftbund!
Spendierhosen sind leer?
Jetzt wird sich herausstellen, wie sozial Herr Tittler wirklich ist. Wird es ihm gelingen, von seinem mageren, vom Steuerzahler finanzierten Gehalt etwas Geld für seinen Büro-Kaffee abzuzweigen? Gibt es für die Arbeiter der Straßenmeistereien keine Weihnachtsjause mehr? Fragen über Fragen, jetzt, wo die Spendierhosen nicht mehr prall vom Wirtschaftbund gefüllt sind.
Aber vielleicht richtet die Vorarlberger ÖVP auch ein Spendenkonto ein. Nein, nicht “Brot für die Welt”. Sondern: “Kaffee für unsere Landesräte”, versteht sich.