Knapp ein Drittel der Deutschen hält die Bundesrepublik (BRD) für eine Scheindemokratie. Wie eine am Montag veröffentlichte Umfrage des Allensbachinstituts laut der Welt ergab, stimmten insgesamt 31 Prozent der Befragten der Aussage “Wir leben nur scheinbar in einer Demokratie” zu. In den ostdeutschen Bundesländern fiel die Zustimmung zu der Aussage besonders deutlich aus. Dort zeigten sich 45 Prozent von der These einer Scheindemokratie überzeugt.
AfDler mit Blick für die Realität
Mit vergleichbar großem Zuspruch bedachten die Umfrageteilnehmer den Satz “Wir brauchen einen starken Politiker an der Spitze, keine endlosen Debatten und Kompromisse”. Diesen beantworteten 55 Prozent der insgesamt befragten BRD-Bürger mit “Ja”. Ähnlich verhielt es sich mit der Akzeptanz der Aussage “Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere Gesellschaft unaufhaltsam auf eine ganz große Krise zusteuert”. Das sahen insgesamt 28 Prozent der Deutschen und 40 Prozent der Ostdeutschen, während 52 Prozent der Westdeutschen die These ablehnten.
Unter AfD-Anhängern äußerten 74 Prozent der Teilnehmer ihre Zustimmung dazu, bei den Grünen-Wählern waren es 17 Prozent. Angesichts des Ukrainekrieges, der noch immer anhaltenden Euro- und Migrationskrise sowie zahlreichen weiteren Problemen (Stichwort: demographischer Wandel) ist es durchaus realistisch, eine große Krise zu befürchten.
87 Prozent finden eigene Nation gut
59 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, mit manchen Freunden und Verwandten nicht offen über politische Themen reden zu können. Nur 13 Prozent der Befragten hielten es hingegen für rassistisch, über Volk und Nation zu reden. Die Meinungserhebung fand zwischen dem 3. und 16. Februar 2022 statt und umfasste etwa 1.000 Personen im Alter von über 16 Jahren.