“Frieren gegen Putin” – das war nicht nur ein schlechter Politikerscherz. Der baden-württembergische CDU-Landwirtschaftsminister Peter Hauk will jetzt damit ernstmachen, spricht sich für einen sofortigen Stopp der Gas- und Öleinfuhren aus Russland aus und möchte, daß die Bürger aus Solidarität mit der Ukraine in ihren Wohnungen frieren. Politik also, die primär für “Haltung” steht – und nicht für das Wohl des eigenen Volkes.
An 15 Grad im Zimmer “stirbt niemand”
Im Stuttgarter Landtag erklärte Hauk allen Ernstes: “Wir müssen Putin den Geldhahn und damit uns den Hahn für Erdgas und Öl aus Russland zudrehen, damit die Freiheit endlich wieder eine Chance hat.” Da habe der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj “vollkommen Recht”. Hauk hält es für die Deutschen für zumutbar, wenn sie auch einmal etwas frieren müssten. “15 Grad im Winter im Zimmer hält man mit Pullover aus. Daran stirbt niemand”, sagte der Minister laut mehreren Medien. Ob er da mit gutem Gewissen vorangeht, und in seinem Ministerium und seiner Villa daheim auch auf Heizung verzichten, sagte Hauk leider nicht dazu.
CDU-Mann überholte sogar Grüne links
Dass es im Winter fallweise auch gerne kälter wird, scheint er vergessen zu haben. Weiter erklärte Hauk, er habe sonst mit “Verzichtsstrategien wenig am Hut. Aber in dieser Situation wäre es, glaube ich, die richtige Art und Weise, um Sanktionen zum Erfolg zu verhelfen”. Der CDU-Minister geht damit weiter als der grüne Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Dieser lehnt einen Boykott russischer Energielieferungen bisher ab, weil er schwerste wirtschaftliche Folgen für Deutschland befürchtet. Zudem mehren sich in der Union nun regionalen Webseiten zufolge die Stimmen, dass man wegen der drohenden Energieknappheit die Atomkraftwerke länger laufen lassen soll.