Nachdem Sebastian Kurz nun endgültig die politische Bühne verlässt, wird der Weg frei für eine Personalrochade in der ÖVP. Der bisherige Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) wird den Kanzlerposten bis auf weiteres übernehmen.
„Nicht die Kragenweite für das höchste Amt“
Nachdem medial publik wurde, dass erwartungsgemäß der Niederösterreicher Nehammer dem scheidenden Bundeskanzler ins höchste Amt der Regierung nachfolgt, gehen im Internet die Wogen hoch. Zahlreiche Nutzer aller politischen Coleurs machen sich über den angeblich geringen Intellekt und das fehlende Maß an Bildung des ehemaligen ÖVP-Generalsekretärs lustig.
Fragwürdiges Schmalspur-Studium
Während Nehammers intellektuelle Fähigkeiten wohl Ansichtssache sind, sorgte die kurze, aber umstrittene akademische Karriere des Politikers in der Vergangenheit für einiges an Diskussionen. Nachdem Plagiatsjäger Stefan Weber mit seinen Recherchen die damalige Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) zu Fall brachte, führte auch Nehammers Abschlussarbeit zu beträchtlichem Stirnrunzeln.
Filzmaiers Masterstudent ohne Bachelor
So hatte der Politiker an der privaten Donau-Universität Krems einen Masterabschluss erworben, ohne davor einen Bachelor zu besitzen, was grundsätzlich sehr unüblich ist. Bei der „qualitativ nicht guten“ Arbeit, die der Politikwissenschaftler Peter Filzmaier verantwortete, handelte es sich zudem um eine Aufarbeitung des niederösterreichischen ÖVP-Wahlkampfes.
“Blitzstudium” auch beim neuen Wiener ÖVP-Chef
Eine weitere ÖVP-Neubesetzung, Karl Mahrer, der laut ORF-Radio Wien die Wiener ÖVP von Gernot Blümel übernehmen soll, machte durch ein “Blitzstudium” von sich reden. Wie unzensuriert ausführlich berichtete, hatte der ehemalige Wiener Landespolizeikommandant und seit 2018 als ÖVP-Nationalratsabgeordneter tätige Mahrer in nur acht Wochen an der FH Wiener Neustadt seinen “Bachelor of Arts” gemacht, was einen einsamen Rekord darstellt. Normalerweise dauert dieses Studium sechs Semester. Auch das linke profil hatte sich darüber gewundert. Wirklich aufgeklärt wurde die Sache bisher nicht.