Am Samstag nutzte der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán einen Feiertag, um mit seiner christlich-konservativen Fidesz-Partei in Budapest den Wahlkampf zu eröffnet. Gewählt wird in Ungarn im Frühjahr 2022.
400.000 Teilnehmer
Der 23. Oktober ist in Ungarn der gesetzliche Feiertag, an dem an den blutigen Volksaufstand gegen die Kommunisten 1956 erinnert wird. Orbán nutzte diesen Tag, um auf einem Gedenkmarsch in Budapest, der von der Regierung organisiert wurde, grundsätzliche Ansagen zu tätigen.
Der Ansturm auf die Veranstaltung war dabei gigantisch. Offizielle Zahlen seitens der ungarischen Presse sprechen von 400.000 Teilnehmern. Die offiziellen Bilder, die die Fidesz-Partei auf ihrer Facebook-Seite veröffentlicht hat, bestätigen die Ausmaße.
Orbán legt den Fokus auf die Familie
In seiner Rede schwor Orbán die Massen entschlossen auf einen harten Kampf ein, den man aber gewinnen werde. Insbesondere legte er den Fokus auf den Kampf für die traditionelle Familie. Die EU wolle diese politisch aufbrechen. Dabei erinnerte er die Ungarn, dass die EU bereits einmal, in der Flüchtlingsfrage, gescheitert ist. Genauso werde es bei der „Kinder-Frage“ geschehen.
Rückschlag für die Opposition
Gleichzeitig wollte die vereinte Opposition ebenfalls am Samstag mit einer Kundgebung in den Wahlkampf starten. Die Orbán-Herausforderer mussten jedoch einen ersten herben Dämpfer hinnehmen. Obwohl das Bündnis aus sieben Parteien besteht, kamen nur wenige tausend Teilnehmer zu deren Kundgebung. Wie unzensuriert berichtete, hat sich die Opposition mit Péter Márki-Zay überraschend auf einen konservativen Außenseiter geeinigt.