Die an einer Plagiatsaffäre gescheiterte Ex-SPD-Familienministerin Franziska Giffey wird die neue Bürgermeisterin von Berlin.

30. September 2021 / 00:23 Uhr

Planet Berlin – das Endergebnis: Weitere vier Jahre Rot-Grün-Links

Neben der Bundestagswahl fanden am vergangenen Sonntag auch die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus statt. Dabei wurde die rot-grün-linke Regierung bestätigt, sogar gestärkt. Die neue Bürgermeisterin wird die ehemalige Familienministerin Franziska Giffey, die erst heuer wegen ihrer Plagiatsaffäre ihr Amt hatte niederlegen müssen.

Klarheit erst um 6.00 Uhr in der Früh

Wie unzensuriert berichtete, deuteten schon die ersten Zahlen aus Berlin darauf hin, dass es in der Bundeshauptstadt keinen politischen Wechsel geben wird. Die SPD stand erneut knapp auf Platz eins. Doch bis zum Endergebnis wurde es für sie noch zu einem echten Krimi. Zeitweise lagen die Grünen mit ganzen zwei Prozentpunkten Vorsprung in den Hochrechnungen vorne. Wie die Tagesschau berichtete, eroberte die SPD nur beim offiziellen Endergebnis um 6.00 Uhr in der Früh den ersten Platz wieder zurück. Am Ende kam sie auf 21,4 Prozent (zuvor 21,6), die Grünen auf 18,9 (zuvor 15,2). Somit bleibt die Hauptstadt nur hauchdünn vor einem grünen Bürgermeister verschont.

Linke verliert ihre letzten Hochburgen

Die dritte Koalitionspartei, die sozialistische Linke, bestätigte auch hier ihren Negativ-Trend und musste Verluste hinnehmen. Sie kam noch auf 14 Prozent (zuvor 15,6). Ganz bitter für sie: In der Dreierkoalition ist sie nun nicht mehr die zweitstärkste Kraft, sondern die schwächste. Es ist ohnehin mehr als makaber, dass die Nachfolgepartei der Mauerschießpartei SED ausgerechnet in Berlin eine ihrer größten Hochburgen hat. Doch selbst hier scheinen sich die Wähler von den Sozialisten langsam abzuwenden. Was nichts am schockierenden Gesamtergebnis ändert.

Absturz der AfD selbst verschuldet

Die einzige patriotische Kraft in Berlin, die AfD, musste eine große Niederlage hinnehmen. Sie stürzte von 14,2 auf acht Prozent ab. Insbesondere die Berliner AfD hatte unter Georg Pazderski ihren eigenen „Berliner Weg“ beschritten. Dieser machte sich durch ein Anbiedern an die CDU und öffentliche Angriffe auf Parteikollegen sichtbar. Pazderski galt als einer der engsten Vertrauten der ehemaligen Bundesvorsitzenden Frauke Petry. Mehrmals forderte der liberale Politiker, dass es das Ziel der AfD sein müsse, schnellstmöglich als Juniorpartner in eine Koalition mit der CDU zu gehen. Wohin dieser Weg geführt hat, zeigt sich im kompletten Absturz der Landespartei.

CDU und FDP bleiben stabil

Von den weiteren Parteien hielt sich die CDU halbwegs stabil. Sie konnte leichte Gewinne erzielen, kam auf 18,1 Prozent (zuvor 17,6). Auch die FDP kann sich über leichte Gewinne freuen. Sie steigerte sich auf 7,2 Prozent (zuvor 6,7). Beide werden jedoch in der Regierung keine Rolle spielen. Es gilt als nahezu ausgeschlossen, dass sich die SPD für eine rot-schwarz-gelbe Koalition entscheidet, die rein rechnerisch auch eine Mehrheit hätte.

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