Israel steht gerade in Corona-Zeiten mehr als viele andere Staaten im Fokus der Berichterstattung. Als Impfweltmeister von den Mainstream-Medien gefeiert, bejubelte die Kronen Zeitung erst am Montag, dass die dritte Corona-Impfdosis den – offenbar schon früher erhofften, jedenfalls versprochenen – Impfschutz im Land im Nahen Osten bringen solle.
Vorbild für Kanzler Kurz für „Grünen Pass“
Auch war Israel mit dem „Grünen Pass“ vorgeprescht, was wiederum Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) dazu veranlasste, Israel als Vorbild vorzuführen: Israel habe bereits ein ähnliches System, insofern „erwarte“ er sich, „dass wir das auch in Europa umsetzen“. In Österreich ist er umgesetzt als verschriftlichte 3-G-Regel.
Unangenehm für Kurz ist jetzt aber, dass der israelische Gesundheitsminister Nitzan Horowitz zugab, dass es in Israel beim „Grünen Pass“ gar nicht darum ging, medizinische Nachweise zu sammeln und zu dokumentiert. Es ging schlicht darum, die Menschen zur Impfung zu nötigen.
Versehentlich mitgefilmt
Natürlich sagte er das am vergangenen Sonntag nicht öffentlich. Er hatte nur das Pech, dass die Aussage vor laufender Fernsehkamera gemacht wurde, ohne dass er es bemerkt hätte, und dann ausgestrahlt wurde:
Es gibt keine medizinische oder epidemiologische Rechtfertigung für den Covid-Pass, er soll nur Druck auf die Ungeimpften ausüben, sich impfen zu lassen.
NEW – Israeli Ministry of Health (right) recorded saying to the Minister of Interior (left) “there is no medical or epidemiological justification for the Covid passport, it is only intended to pressure the unvaccinated to vaccinate”.pic.twitter.com/c3oAOpZdEE
— Disclose.tv (@disclosetv) September 13, 2021
Mit einer Unterbrechung gilt der „Grünen Pass“ seit 20. August in Israel wieder. Nur damit es der Besuch eines Lokals, von Sportstätten und öffentlichen Plätzen erlaubt.