Die AfD-Fraktion des Hessischen Landtags brachte ihre diesjährige statistische „Faktensammlung“ heraus. Unzensuriert wird sich aus dem umfassendem Bericht einzelne Themen herausgreifen und darüber in einer Serie berichten. Heutiges Thema ist “Finanzen und Steuern”.
Deutsche zahlen am meisten
Dass in Deutschland die Steuern hoch sind, ist weltweit bekannt. Doch erst bei näherer Betrachtung wird das absurde Ausmaß der Steuerlast deutlich. In allen Statistiken zu unterschiedlichen Steuer-Kategorien ist Deutschland in der Spitzengruppe mit dabei, in manchen sogar weltweite Spitze. Somit ergibt sich aus dem Gesamtbild, dass die Deutschen weltweit am meisten Steuern bezahlen müssen.
40 verschiedene Steuern
So gibt es neben den gewöhnlichen Steuern, wie Einkommens- oder Mehrwertsteuer, in Deutschland weltweit die meisten Sondersteuern. Derzeit gibt es in Deutschland 40 Steuerarten. Diese werden auf spezifische Produkte oder Dienstleistungen neben den üblichen Steuerabgaben zusätzlich bezahlt. Als skurrile Beispiele kann man hier die Hundesteuer (bis zu 185 Euro im Jahr), Kaffeesteuer (fast fünf Euro pro Kilogramm), Vergnügungssteuer (13 Prozent des Umsatzes), Mineralölsteuer (65 Cent pro Liter Benzin) und viele mehr nennen. Bei Dienstleistungen und Waren werden die Steuern meist (wie zum Beispiel bei der Mineralölsteuer) direkt auf den Käufer umgewälzt.
Beispiel Benzinpreis verdeutlicht die Last
So würde das Liter Benzin an deutschen Tankstellen ohne Steuern derzeit weniger als 50 Cent statt 1,50 Euro kosten. Die Mineralölsteuer, Mehrwertsteuer und CO2-Steuer machen also rund zwei Drittel des Verkaufspreises aus. Freilich muss der Mineralölkonzern dazu noch Umsatzsteuern und auf das persönliche Einkommen aus dem Verkauf als Angestellter Einkommenssteuern zahlen.
Belastung wird immer mehr
Doch auch die jeweilige Steuerhöhe ist in Deutschland in allen Bereichen in der weltweiten Spitzengruppe. So sind die Unternehmenssteuern die dritthöchsten der Welt (nach Malta und Japan). In der kombinierten Belastung aus Einkommenssteuer und Umsatzsteuer liegt Deutschland unter den westlichen Wirtschaftsstaaten auf Platz 2 (nach Belgien). Auch kürzlich neu eingeführte Steuern, wie die CO2-Steuer, zeigen, dass die Belastung mehr und nicht weniger wird.
Trotzdem fast 70 Prozent Staatsverschuldung
Dennoch nimmt Deutschland zusätzlich eine enorme Menge an Schulden auf. Die aktuelle Staatsverschuldung beträgt fast 70 Prozent der Höhe des gleichzeitig erzeugten Brottoninlandsprodukts. Theoretisch würden also nur 30 Prozent der Steuereinnahmen für den Staatshaushalt übrig bleiben. Doch Deutschland benutzt sowohl Schulden, als auch Einnahmen, um den Staatshaushalt zu finanzieren. Somit wächst ein gigantischer Schuldenberg heran.
Die Faktensammlung mit allen belegten Zahlen und Themen finden sie hier.