In den letzten Jahren ist es auch in Österreich zur Praxis geworden, während des gesamten Junis Regenbogenfahnen, ein Zeichen der schwulen Bewegung, an unzähligen öffentlichen Gebäuden zu hissen. Nun ist es fast August, doch am Magistratischen Bezirksamt in Meidling hängen sie immer noch.
„Pride-Month“ nimmt skurrile Züge an
Keiner anderen Minderheitengruppe wird heute in Österreich, aber auch im gesamten US-dominierten Westen, offiziell so viel Aufmerksamkeit geschenkt, wie der Homosexuellen-Szene. Als einzige Gruppe wird ihnen jedes Jahr ein ganzer Monat gewidmet, was immerhin ein zwölftel unserer Lebenszeit darstellt.
Im „Pride-Month“ (deutsch: stolzer Monat) werben scheinbar alle Großkonzerne mit der Regenbogenfahne, dem Erkennungszeichen für Homosexuelle. Auch werden zahlreiche Regierungsgebäude mit dem Symbol „geschmückt“. Wie unzensuriert berichtete, wurde in Wien dafür sogar eigens ein Zebrastreifen umgefärbt.
Widerstand von FPÖ und Aktivisten
Widerstand gibt es gegen die neue Regierungspraxis nur wenig. In der Parteipolitik ist es einzig die FPÖ, die sich gegen die neue Ideologie stellt. So war, wie meinbezirk berichtete, Paul Stadler, der einzige Wiener Bezirksvorsteher (von 2015 bis 2020 im Amt), der dafür sorgte, dass in seinem Bezirk Simmering keine Homobeflaggung am Amtshaus stattfindet. Auch machten Wiener Gemeinderäte in der Opposition auf sich aufmerksam. So berichtete die heute, wie der FPÖ-Abgeordnete Leo Kohlbauer seine Haltung deutlich positionierte, indem er eine Regenbogenfahne während einer Landtagssitzung in einem Mülleimer entsorgte.
Wie unzensuriert berichtete, gibt es vereinzelt Protest aus der Bevölkerung. So verschwinden als Zeichen des Protests Regenbogenfahnen immer wieder, etwa vor Schulen. Im Juni hissten Aktivisten während eines riesigen Homo-Aufmarsches am Rathausplatz ein Banner mit „nopridemonth“.
In Meidling wurden die Fahnen nicht entfernt
Nach dem Juni ist in der Regel für elf Monate der Spuk vorbei und die Fahnen werden eingerollt (bis auf den oben erwähnten Zebrastreifen, der ganzjährig in bester Lage zwischen Burgtheater und Rathaus die Verkehrssicherheit beeinträchtigt).
Anders scheint es jedoch im Bezirk Meidling zu sein. Am 22. Juli, also fast ein Monat nach dem „Pride-Month“, hängen dort die Regenbogenfahnen immer noch. Das Amtshaus ist sogar mit doppelter Beflaggung „beschmückt“. Der von der SPÖ geführte Bezirk unter Bezirksvorsteherin Wilfried Zankl scheint keine Bemühungen zu unternehmen, die Flaggen zu entfernen. Somit kann man nur davon ausgehen, dass das Amtshaus nun dauerhaft mit dem Regenbogen verziert bleiben soll. Zum Vergleich: Höchste Feiertage der Republik, wie der Staatsfeiertag am 26. Oktober und der Tag der Arbeit am 1. Mai, bewirken nur eine rot-weiß-rote Beflaggung für wenige Tage.