Sein Landtagsmandat hat Jürgen Höckner (ÖVP) in Oberösterreich nach Vergewaltigungsvorwürfen einer Mitarbeiterin und einer diesbezüglichen Anklage zurückgelegt. Als Bürgermeister will er im Herbst in seiner Heimatgemeinde Scharten im Hausruck (Bezirk Eferding) aber antreten. Das berichtet die Bezirksrundschau.
Volle Unterstützung der ÖVP-Ortsgruppe
Mitte Juni hat Höckner im Rahmen einer Abstimmung in der ÖVP-Ortsgruppe die volle Unterstützung für seine Kandidatur erhalten. Danach wandte er sich in einem Schreiben an die Gemeindebürger, in dem er sein Antreten mitteilte:
Nach Rücksprache mit meiner Familie, einer klaren Entscheidung der ÖVP-Ortsgruppe Scharten und dem enormen Zuspruch aus vielen Teilen der Schartner Bevölkerung, habe ich mich, trotz einer noch ausstehenden gerichtlichen Entscheidung, entschlossen, mich erneut der Wahl zum Bürgermeister der Gemeinde Scharten zu stellen.
“Nichts Unrechtes getan”
Er habe nichts Unrechtes getan, daher kämpfe er für sein Recht. Die Kandidatur sei ein wesentlicher Bestandteil seiner Auseinandersetzung für Gerechtigkeit und für alle, “die mir ihr Vertrauen schenken und mich dies auch in den letzten Monaten wissen ließen”, schreibt Höckner in seinem Brief.
Drei Mal vergewaltigt
Dagegen steht die Aussage einer ehemaligen Mitarbeiterin des ÖVP-Mannes, die behauptet, im Zeitraum von 2014 bis 2016 von Höckner zwei Mal sexuell belästigt und drei Mal vergewaltigt worden zu sein. Höckner bestreitet das. Es gilt die Unschuldsvermutung. Der erste Gerichtstermin am Landesgericht in Wels fand am 14. Jänner 2020 statt. Das Verfahren zieht sich nun schon länger als zwei Jahre.