Liest man die dürre Polizeimeldung zum Überfall auf eine Polizeiinspektion in Wien-Brigittenau in der Nacht auf heute, Donnerstag, kommt man zur Ansicht, dass halt ein Österreicher, vielleicht besoffen, ein bisschen seinen Mut kühlen wollte. Überfliegt man die Schlagzeilen der Kronen Zeitung, stellt sich der Fall plötzlich ganz anders dar: So soll ein albanisch-stämmiger Einwanderer gegen 0.20 Uhr bei der Polizeiinspektion Vorgartenstraße angeläutet und unter einem Vorwand einen Polizisten herausgelockt haben, um dann ohne Grund und Vorwarnung brutal auf den herauskommenden Beamten loszugehen.
Gezielte Faustschläge direkt ins Gesicht
Der Polizist war offensichtlich dermaßen von der Attacke überrascht, dass er einige harte Fausthiebe direkt ins Gesicht einstecken musste und schwer verletzt wurde. Von den sechs Beamten, die den Tumult hörten und ihrem Kollegen zu Hilfe eilten, wurden im Zuge einer heftigen Rauferei mit dem Angreifer drei weitere verletzt. Nur einer der vier verletzten Polizisten konnte seinen Dienst fortsetzen.
Polizisten-Hass als mögliches Motiv
Das Motiv für den irren Überfall ist völlig unklar, möglicherweise Behörden- oder Polizisten-Hass. Der Aggressor muss mit einer Anzeige wegen schwerer Körperverletzung und Widerstands gegen die Staatsgewalt rechnen.
Fünf im Dienst verletzte Polizisten pro Tag in Österreich
Jahr für Jahr gibt es rund 2.000 im Dienst verletzte Polizisten in Österreich, das sind im Schnitt fünf pro Tag, die Hälfte davon durch fremde Gewalt. Im Vorjahr waren es exakt 1.921 Verletzte, etwa zehn Prozent davon schwer, und zwei im Dienst getötete Polizisten.