Die Wahlbeteiligung bei den kommenden Wahlen zur Studentenvertretung in der Österreichischen Hochschülerschaft nächste Woche dürfte historisch niedrig werden. Profitieren dürften davon vor allem die rechten Fraktionen mit starken Vorfeldorganisationen und guter Struktur.
Viel weniger Wahlkarten beantragt als erwartet
Obwohl Studenten in der Regel stark überdurchschnittlich mit Wahlkarten wählen, wurden bis kurz vor Ende der Frist am 11. Mai nur 13.000 Briefwahlstimmen beantragt. Da half auch der indirekte Aufruf via ORF-Meldung nichts mehr.
Im Vergleich dazu: Bei der letzten Wahl 2019, wo der Uni-Betrieb normal lief und alle Fraktionen mit Wahlkampfbroschüren und Werbung mögliche Unterstützer an die Hochschulen lockte, waren die beantragten Briefwahlstimmen nur geringfügig höher. Experten rechnen deshalb damit, dass die Wahlbeteiligung extrem niedrig ausfallen wird. Zu rechnen ist wohl mit weit unter 20 Prozent der Wahlberechtigten, was die Studentenvertretung ganz prinziell in Frage stellt.
Linke Spontanwähler fallen weg
Viele Kritiker der linksextremen Hochschulpolitik der letzten Jahrzehnte wittern jetzt ihre Chance: Während linke Fraktionen wie die GRAS, FLÖ oder die kleineren kommunistischen Wahlgruppen in der Vergangenheit auf viele Spontanwähler zählen konnten, wird diesmal wohl entscheiden, wer den am besten geölten Funktionärsapparat hat, der am Wahltag sein Kreuzchen macht.
Burschenschaften und rechte Aktivisten könnten Exempel statuieren
Während die ÖVP-nahe Aktionsgemeinschaft (AG) abgesehen von hunderten eigenen Aktivisten auf den Cartellverband mit gut 15.000 Farbenstudenten oder große Teile der Jungen Volkspartei mit offiziell 100.000 Mitgliedern vertrauen können, können sich die freiheitlichen Studenten (RFS) auf die Korporationen und die zahlreichen Aktivisten im patriotischen Vorfeld stützen.