Nur mehr Polen, die Slowakei, die Tschechische Republik, Finnland, Ungarn und die südslawischen Staaten sowie Österreich impfen mit AstraZeneca gegen Covid-19. Die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Irland, Bulgarien, Dänemark, Norwegen, Zypern, Luxemburg, Schweden, Lettland und die Niederlande haben zum Schutz ihrer Bevölkerung die Corona-Impfung mit dem umstrittenen Präparat eingestellt.
Zahlreiche Nebenwirkungen bis hin zu Thrombosen im Kopf
Die zahlreichen Nebenwirkungen, von Übelkeit bis Thrombosen der Hirnvenen, kümmern Österreichs Regierung nicht. Sie lässt weiterimpfen.
Eine entsprechende Empfehlung gab am Montagabend das Nationale Impfgremium ab. Die Leiterin der Impfabteilung im Gesundheitsministerium, Maria Paulke-Korinek, sieht keinen Grund, die anstehenden Impfungen abzusagen. Allerdings fehlten Daten, weshalb man keine „abschließende Empfehlung“ abgeben könne.
Kurz will weiterimpfen
Vor allem Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) will weiterimpfen. Er stellte sich hinter die Entscheidung des Impfgremiums:
Wir vertrauen hier auf unsere Expertinnen und Experten, die hier eine klare Entscheidung getroffen haben, alle zugelassenen Impfstoffe auch weiterhin zu verwenden.
Firma verteidigt sich
Auch AstraZeneca verteidigte seinen Impfstoff. Man sehe kein erhöhtes Risiko von Blutgerinnseln, erklärte das Unternehmen am Sonntagabend. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) will bisher keine Hinweise darauf haben, dass der Corona-Impfstoff von AstraZeneca eine Blutgerinnung verursache – trotz zahlreicher Berichte aus fast allen europäischen Staaten.
In Österreich fordert FPÖ-Chef Norbert Hofer den „sofortigen Stopp“ der AstraZeneca-Impfungen nach den „immer häufiger auftretenden Komplikationen“.