Die Kronen Zeitung ist einer der größten Profiteure der schwarz-grünen Regierung. Allein das ÖVP-Finanzministerium warb in der „Krone“ und in krone.at in einem Jahr um 1,6 Millionen Euro. Das zahlt sich jetzt, wo es Herrn Blümel an den Kragen geht, offenbar aus.
“Krone” will Aufregung zu anderen Parteien lenken
Heute, Samstag, überrascht die „Krone“ nämlich mit der Schlagzeile „Novomatic: Aufreger jetzt grün und rot gefärbt“ und schreibt über Tätigkeiten des früheren SPÖ-Chefs Alfred Gusenbauer für Novomatic und einem Treffen der zu diesem Zeitpunkt Novomatic-Angestellten Eva Glawischnig (einst Grüne) mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen.
Das reicht dem Blatt offenbar, um den Skandal von Blümel weg zu anderen Personen zu lenken. Dem nicht genug, gibt es dann auch noch „Post von Jeannée“. In seinem Schreiben an „Lieber Gernot Blümel!“ bittet Michael Jeannée den ÖVP-Finanzminister eindringlich:
Bleiben Sie bloß auf Ihrem Posten, Herr Minister!
Ein Interview wie bestellt
Schon gestern, Freitag, fiel die Kronen Zeitung auf, in dem sie einen Tag nach der mehr als skurrilen Pressekonferenz des sichtlich gezeichneten Finanzministers ein breites Interview mit Gernot Blümel, das wie bestellt wirkte, brachte.
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Die Kronen Zeitung bekennt Farbe, tritt als Verteidiger eines Politikers auf, der von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) in den Ermittlungen zu Casinos Austria und Novomatic als Beschuldigter geführt wird. Das ist unabhängiger Journalismus, wie man sich das so vorstellt in der (jetzt neuen) Kronen Zeitung!
Naiver Journalismus oder Berechnung?
Fallen Kurz und Co., könnten auch die Inseratenschaltungen für genehme Medien geringer als jetzt ausfallen. Möglich, dass diese Überlegung bei Journalisten wie Jannée eine Rolle spielt, denn sonst würde er nicht auf die Idee kommen, zu schreiben, dass es der SPÖ, FPÖ und den Neos ja nur darum ginge, an die Macht zu kommen. Und dass ihnen die Frage, ob Blümel schuldig ist oder nicht, gar nicht interessierte.
Blöd nur, dass sich selbst der Koalitionspartner, die Grünen, mit den bisherigen Erklärungen von Finanzminister Blümel in dieser Causa nicht zufrieden zeigt. Zudem wird der „alte Hase“ im Journalismus, Jannée, ja nicht ernsthaft glauben, dass ÖVP-Politiker bei einem ähnlichen Fall im Umfeld des politischen Gegners die Gunst der Stunde nicht ebenso nützen würden.
Zu glauben, die ÖVP würde bei einem „Fall Blümel“ in der FPÖ „Hände falten und Goschen halten“, ist wohl mehr als naiv. Wie die ÖVP des Sebastian Kurz wirklich tickt, fasste der FPÖ-Fraktionsführer im „Ibiza“-Untersuchungsausschuss und Nationalratsabgeordneter Christian Hafenecker auf Facebook in wenigen Sätzen zusammen: