Für sieben Angestellte im deutschen Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt) wird die Impfpflicht zur Realität: Weil die Pflegekräfte sich nicht gegen Corona impfen lassen wollten, setzte es fristlose Kündigungen. Eine Betroffene gibt aber nicht auf und wehrt sich mit einer Anzeige gegen ihren ehemaligen Firmenchef.
Chef kündigte alle, die auch nur zögerten
Gegenüber der deutschen Tageszeitung Bild zeigt sich Firmenchef Rene Wilmer uneinsichtig:
Ich verstehe nicht, warum uns so viel Hass entgegenschlägt.
und erhebt schwere Vorwürfe:
Die Mitarbeiter verhielten sich respektlos. Bei meinem Vortrag hörten sie nicht zu, riefen dazwischen, schüttelten mit dem Kopf. Eine von ihnen lehnte die Corona-Impfung sogar mit den Worten ab: ,Ich lasse mir von Bill Gates keinen Chip in den Arm stecken’.
Wilmer erzählt, er hätte in seinem Betrieb vor den Kündigungen Gespräche geführt und seine Angestellten über die Impfung informiert. Nachdem sich einige Mitarbeiter noch immer nicht impfen lassen wollten, setzte ihnen Wilmer ein Ultimatum: Drei Verweigerer und vier weitere, die sich noch nicht entscheiden wollten, wurden gekündigt.
Gekündigte zeigt Ex-Chef an
Laut einer gekündigten Mitarbeiterin spielte sich die Geschichte jedoch ganz anders ab:
Der Chef beschimpfte uns als Aluhut-Träger. Er tat unsere Bedenken als Kindergarten ab und drohte ganz klar: ‚Lasst euch impfen, oder ihr fliegt raus!’.
Außerdem lehnte die Altenpflegerin die Impfung nicht per se ab, wollte nur nocheinmal darüber nachdenken:
Ich bin keine Impfgegnerin. Ich wollte nur ein paar Tage mehr Bedenkzeit. Es ist eine Frechheit, wenn mir jemand in so einer persönlichen Sache eine Frist setzt.
In Folge erstattete die Betroffene gegen ihren ehemaligen Chef eine Strafanzeige wegen Nötigung und möchte auch zivilrechtlich vor dem Arbeitsgericht gegen ihn vorgehen.