Hat die schwarz-grüne Bundesregierung bereits Angst vor der Öffentlichkeit, die – gerade, was den Unterricht betrifft – schon ziemlich sensibel reagiert? Am Freitag ging jedenfalls eine Verordnung still und leise hinaus, die den Alltag der Schüler massiv verändert.
Schulampel bis Ostern auf rot gestellt
Dass darüber kein Medium berichtet hat, liegt wohl daran, dass die Kundmachung des Bildungsministeriums möglichst unbemerkt von der Öffentlichkeit erfolgte. Dabei handelt es sich um wirklich einschneidende Maßnahmen, die ÖVP-Minister Heinz Faßmann Schülern, Eltern und Lehrer mit der Verlautbarung im Bundesgesetzblatt antut.
In dieser „19. Verordnung: Änderung der COVID-19-Schulverordnung 2020/21 – C-SchVO 2020/21“ erfährt man, dass die Schulampel tatsächlich bis 26. März, also bis Ostern, auf rot gestellt wurde. Das bedeutet: Der Betrieb an den betroffenen Schulen bleibt weiter ortsungebunden. Bedeutet: geschlossene Schulen und „Distance-Learning“.
Ausnahmeregelung für in Gruppen geteilter Klassen
Abweichend davon kann die Schulleitung oder die Schulbehörde für Schulstufen, Klassen oder Gruppen für einzelne oder mehrere zusammenhängende Tage oder einzelne Unterrichtsgegenstände Ausnahmen vom ortsungebundenen Unterricht in Form von Präsenzunterricht anordnen. Dann allerdings nur, wenn die Klassen in Gruppen geteilt sind – das gilt bis zum Ende des Schuljahres 2020/21, also bis zu den Sommerferien. Wörtlich steht in der Verordnung, die schon mit 24. Jänner in Kraft tritt:
Der Präsenzunterricht gemäß Abs. 3 ist an Volksschulen, Mittelschulen, Polytechnischen Schulen sowie an der 5. bis 8. Schulstufe der allgemein bildenden höheren Schulen in Form eines Schichtbetriebs zu organisieren. Die Klassen sind in Gruppen zu teilen, zwischen denen kein Wechsel stattfinden darf.
“Normaler” Unterricht abgesagt
Eines wird damit jedenfalls klar: “Normaler” Unterricht scheint durch diese Bundesregierung für die nächsten Monate abgesagt zu sein. Und das geschieht alles entgegen Expertenmeinungen wie der Kinderheilkunde, die vor Benachteiligung und negativen Konsequenzen für die Schüler warnen. Selbst in der Kronen Zeitung (Ausgabe Montag, 18. Jänner) ist zu lesen, dass Ärzte betonen, dass Kinder weniger oft an einer SARS-CoV-2-Infektion erkranken als Erwachsene und wenn, meist milde Symptome entwickeln. Auch vor dem neuen Virus wäre die Angst unbegründet. Die Krone schreibt:
Die Theorie, dass Kinder und Jugendliche vermehrt von der neuartigen Virusmutation B117 betroffen seien, wurde von der britischen Gesundheitsbehörde inzwischen widerlegt.