Jetzt haben wir es schwarz auf weiß: Ein Sprecher des Wiener Gesundheitsstadtrates Peter Hacker (SPÖ) bestätigte am Mittwoch der APA, dass mehr als die Hälfte bei den Massentestungen durchgeführten Antigentests falsch positiv waren.
Infektion diagnostiziert
So seien an den ersten beiden Tagen bei insgesamt 106 Antigenstests eine Infektion diagnostiziert worden. Bei der darauffolgenden Überprüfung mittels PCR-Test stellte sich jedoch heraus, dass 61 davon negativ und nur 45 positiv waren.
Vor falschen Ergebnissen hatten zahlreiche Experten, aber auch FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl eindringlich gewarnt. Aber allen Expertisen und politischen Bedenken zum Trotz hat die Bundesregierung die Massentests, die schon von Beginn an mit Pannen behaftet waren, in ganz Österreich durchgezogen.
Misstrauen gegen Regierung
Jetzt scheint es fast so, als wäre es dem ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz nur darum gegangen, seine 67-Millionen-Euro-Bestellung, die noch dazu fragwürdig war und ein gerichtliches Nachspiel hat, zu rechtfertigen.
Doch die Bereitschaft der Österreicher, an diesen Corona-Massentests teilzunehmen, ist enttäuschend gering, sodass die Neue Zürcher Zeitung in der weit hinter den Erwartungen gebliebenen Teilnahme auch „ein Misstrauen gegen die Regierung“ sieht. Eine mit Corona-Medienförderung gefütterte österreichische Zeitung würde eine solche Schlagzeile aktuell wohl nicht bringen.
Massentests führen in nächsten “Lockdown”
FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl warnte indessen in einem Facebook-Posting davor, dass die Massentestungen schnurstracks in einen neuen „Lockdown“ führen könnten. Als Beispiel nannte Kickl dafür die Slowakei, wo ebenfalls Massentests durchgeführt wurden und aufgrund dessen die Infektionszahlen stiegen. Jetzt plant die slowakische Regierung neuerlich einen „Lockdown“.
Dabei hatten uns ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz und sein Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) doch hochheilig versprochen, dass diese Massentestungen einen weiteren „Lockdown“ verhindern sollen. Und dass die millionenteuren Massentests immer noch günstiger seien als ein weiteres Zusperren der Geschäfte. Wie es aussieht, werden die Österreicher wohl beides erleben und zahlen müssen.