Seit gestern kursieren Medienberichte über ein angeblich von der Polizei aufgelöstes „Corona-Treffen“ bei einer Burschenschaft in der Wiener Schlösselgasse. Daran ist so ziemlich alles falsch.
Falschmeldung bewusst lanciert?
Insider gehen davon aus, dass die Falschmeldung durch ÖVP-nahe Netzwerke im Innenministerium bewusst lanciert worden sein könnte. Die unter Verdacht geratene Burschenschaft Gothia reagiert nun mit einem deutlichen Bekenntnis zu den Grund- und Freiheitsrechten und der Einladung an Studenten, diese gemeinsam zu verteidigen.
Die Burschenschaft Gothia heißt freiheitsliebende Studenten, die mit uns für die Wahrung und Verteidigung der Freiheitsrechte kämpfen wollen, jederzeit herzlich willkommen – nach dem „Lockdown“ persönlich und bis dahin auf anderem Wege nach Kontaktaufnahme per Mail unter [email protected].
Veranstaltung war nicht bei Burschenschaft, sondern gegenüber
Die von der Polizei kontrollierte, aber offenbar nicht aufgelöste Veranstaltung, die alles andere als eine „Party“ war, fand nicht am Haus der Burschenschaft in der Schlösselgasse 12 in Wien-Josefstadt fest, sondern gegenüber beim Wiener Akademikerbund in der Schlösselgasse 11. Dabei handelt es sich – obwohl Kronen Zeitung und Österreich das noch heute nach bereits gestern erfolgter Klarstellung weiter tatsachenwidrig behaupten – nicht um eine Burschenschaft, sondern um eine ehemalige Vorfeldorganisation der ÖVP, die sich selbst heute als „rechtkonservativen Thinktank“ bezeichnet.
Für offene und gleichberechtigte Diskussion über die Corona-Krise
Die Wiener Gothen treten in ihrer Pressestellungnahme für eine „offene und gleichberechtigte Diskussion über die Corona-Krise und die von Parlament und Regierung verordneten Maßnahmen zu deren Eindämmung ein“ und betonen:
Dazu gehören grundsätzlich auch Informations- und Diskussionsveranstaltungen, wie sie offenbar am Donnerstagabend in unserer unmittelbaren Nachbarschaft – beim Wiener Akademikerbund – stattgefunden haben.
Symptom für freiheitsbeschränkenden Ungeist
Wenn Medien daraus nun diffamierend ein „Corona-Party“ machen und die Teilnehmer als „Burschenschafter“ darstellen würden, so entspreche das nicht den Tatsachen und sei ein alarmierendes Symptom.
Ein Symptom eines immer stärker werdenden Ungeistes, der neben der individuellen Freiheit, dem Recht auf Bildung für die Kinder und der Erwerbsfreiheit zunehmend auch die Freiheit der Meinungsäußerung einschränkt.
Freiheitsrechte müssen gerade auch in der Krise gelten
Die Grund- und Freiheitsrechte, „wie sie im 19. Jahrhundert maßgeblich von der burschenschaftlichen Bewegung durchgesetzt wurden“, seien für eine Demokratie essenziell und müssten auch in herausfordernden Zeiten Gültigkeit besitzen, „denn genau für solche Situationen wurden diese Rechte zur Abwehr unverhältnismäßiger Ein- und Übergriffe der Staatsmacht verbrieft“, so die Burschenschaft Gothia mit Blick auf die aktuelle Corona-Krise.