Mit einer zunehmenden Verschärfung der Covid-19-Maßnahmen verstärkt sich auch eine fortgesetzte Gesellschaftsspaltung zwischen Befürwortern und Kritikern der Regierung. Redakteurin Liane Pircher der Tiroler Tageszeitung (TT) greift diese Gesellschaftsspaltung auf:
Momentan befinden wir uns in einem Land der Empörten ob der Covid-19-Lage. Die einen sind es, weil zu wenig getan wird, um den ständig steigenden Zahlen der Corona-Infizierten Einhalt zu gebieten – nicht zuletzt, um zumindest irgendwie noch einen Teil des vor der Tür stehenden Wintertourismus zu retten. Die anderen kritisieren jede neue Maßnahme als einen Anschlag auf die Freiheit von Bürgern und Betrieben. Knapp vor Winterbeginn haben sich die Fronten verhärtet. Auf allen Seiten gibt es Ängste.
Covid-19 führt zu Lagerbildung und Glaubensfragen
So würde sich laut Pircher die österreichische Gesellschaft zunehmend in zwei Lager spalten. Covid-19 und die Maßnahmen in diesem Zusammenhang würden zu Glaubensfragen werden. Dabei wisse man viel mehr über das Coronavirus seit den Frühjahrsmonaten dieses Jahres.
Die Situation in der Diskussion entspanne sich auch deshalb gesamtgesellschaftlich nicht, da die Regierung die Diskussionen rund um die Corona-Pandemie mit einer „dilettantischen Krisenkommunikation“ und unzählige Verordnungen anheize.
Skeptiker wollen keine Verschwörungstheoretiker sein
So würde bereits jeder einen kennen, „der ein gesundes Kind als K1 einmal oder mehrmals daheim in Quarantäne hatte“. Das solle jetzt zwar geändert werden, aber es bleibe dabei, dass vieles für den Schulbetrieb nach den Herbstferien unklar sei. Und das sei bei vielen Verordnungen so. Zuerst werde angekündigt, dann repariert.
Dass immer mehr Menschen Corona nerve und sie die Maßnahmen nicht für treffsicher halten, müsse ernst genommen werden. Und die Gruppe der Skeptiker von Covid-19-Maßnahmen wolle sich nicht mehr länger automatisch als Verschwörungstheoretiker beschimpfen lassen.