Der blutige Terroranschlag auf die Redaktionsräumlichkeiten des französischen Satire-Magazins Charlie Hebdo am 7. Jänner 2025 finden jetzt endlich eine Aufarbeitung vor einem Pariser Strafgericht. Vor dem Schwurgericht müssen sich insgesamt 14 Angeklagte verantworten, denen zur Last gelegt wird, das Terroristen-Brüderpaar Chérif und Saïd Kouachi bei ihrem blutigen Anschlag unterstützt zu haben.
Beim Anschlag auf Charlie Hebdo wurden 12 Redaktionsmitarbeiter kaltblütig ermordet. Die beiden Kouachi-Brüder wurden nach einer zweitägigen Verfolgungsjagd von Polizisten der Antiterroreinheit aufgespürt und im Kampf getötet.
Zweiter Anschlag auf jüdischen Supermarkt auch angeklagt
Neben dem Straffall Charlie Hebdo wird auch der Anschlag des mit den Kouachi-Brüdern befreundeten radikalen Islamisten Amédy Coulibaly. Dieser hatte am 9. Und 10. Jänner 2015, also unmittelbar nach dem Anschlag auf die Magazin-Redaktion einen Polizisten und vier Mitarbeiter bzw. Kunden des vor allem von jüdischen Mitbürgern frequentierten Supermarkt Hyper Cacher” im Zuge eines Überfalls und einer Geiselnahme erschossen.
Auch der Terrorist Coulibaly soll durch die auf der Anklagebank sitzende Hintermänner und Sympathisanten im Vorfeld der Tat unterstützt worden sein. Gegen drei der 14 Angeklagten wird in Abwesenheit verhandelt. Sie werden immer noch in einer internationalen Fahndung gesucht. Geheimdienstkreise in Paris gehen allerdings davon aus, dass die drei in Syrien oder im Irak im Einsatz für den Islamischen Staat (IS) gefallen sein könnten.
Öffentlichkeit erwartet sich Aufklärung der Hintergründe
Der Strafprozess wird unter großem Interesse der Bevölkerung und der Medien durchgeführt und soll bis zum 10. November dauern. Die Öffentlichkeit erwartet sich nicht nur nähere Aufklärung über den Tathergang sondern vor allem auch über das islamistische Umfeld der Attentäter und deren Verbindungen zur Al-Kaida und zum Islamischen Staat.
Als Hauptangeklagter gilt der 35 jährige Ali Riza Polat. Der Islamist mit französischem Pass und türkischer Herkunft soll eine zentrale Rolle bei der Vorbereitung der Attentate gespielt haben. Ihm droht lebenslange Haft nach einer erfolgten Verurteilung.