Presevo

Der Bahnhof der serbischen Grenzstadt Presevo ist für viele illegale Migranten das Tor in Richtung Mitteleuropa. Hier beginnt der Bau des neuen Grenzzaunes.

19. August 2020 / 23:21 Uhr

Serbische Regierung baut Grenzzaun gegen erwartete Migrationswelle

Serbien rüstet bei der Abwehr der illegalen Migration auf. Nun wurde mit dem Bau eines Grenzzauns zum Nachbarstaat Nordmazedonien begonnen. Die neue Grenzbefestigung soll den illegalen Grenzübertritt von Migranten, die aus Griechenland über Nordmazedonien die Balkanroute nehmen wollen, verhindern. Begonnen wurde der Bau des Grenzzauns bei der serbischen Stadt Presevo.

Der von Medien zur Grenzzaun-Errichtung befragte Bürgermeister von Presevo, Shqiprim Arifi, verweist im Zusammenhang mit den Bauarbeiten auf eine Vereinbarung mit der Europäischen Union. Der Grenzzaun diene einem zusätzlichen Schutz gegen eine in naher Zukunft erwartete neue Zunahme illegaler Migranten auf der Balkanroute.

4.200 Illegale derzeit in serbischen Lagern

Nach offiziellen Quellen sind in Serbien momentan rund 4.200 illegale Migranten in Lagern untergebracht. Täglich würden rund 50 Illegale aus Nordmazedonien auf serbisches Staatsgebiet einsickern. Dies soll durch einen verstärkten Grenzschutz zumindest teilweise unterbunden werden. Ohne den Zaun würde die Anzahl illegaler Migranten, die in einem Lager beherbergt werden müsste, um ein Vielfaches steigen.

Sollte die Türkei neuerlich die Flüchtlingsschleusen über den Evros in Richtung Griechenland öffnen, dann würden wohl mindestens täglich 1.500 an den Grenzen Nordmazedoniens auf einen Übertritt nach Serbien warten.

Zielländer bleiben Österreich und Deutschland

Serbien ist aber für faktische alle illegalen Migranten, die aus Griechenland und Nordmazedonien einsickern, nur ein Zwischenstopp. Sie wollen über Bosnien, Kroatien und Slowenien weiter in ihre bevorzugten Zielländer Österreich und Deutschland. Manche biegen auch in Richtung Norditalien ab.

Dort erwarten sie von ihrer Ankunft an hohe Sozialleistungen und ein im Vergleich zu ihren Herkunftsländern extrem hoher Lebensstandard. Dafür lohnt es sich für die meisten Illegalen, ihre Schlepper teuer zu bezahlen und auch mehrfach einen widerrechtlichen Grenzübertritt in Richtung Mitteleuropa zu wagen.

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