Eine eigene Raumsonde wollen noch in diesem Sommer die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) von Japan aus zum Mars senden. Für Omar Sharaf, Projektmanager des Raumfahrtprojektes Hope (deutsch: Hoffnung), geht es um die Zukunft der VAE und um deren Überleben. Die Sonde soll 687 Tage lang (die Dauer eines Marsjahres) die Atmosphäre und das Klima des Planeten erforschen. Landen wird die Sonde dabei jedoch nicht. In die Umlaufbahn des Mars wird die Raumsonde voraussichtlich im Februar 2021 eintreten, zeitgleich mit den Feierlichkeiten zum 50. Gründungsjubiläum der VAE.
Marsprojekt soll Abhängigkeit vom Erdöl verringern
Für die Regierung der VAE zielt das Marsprojekt darauf ab, das Jubiläum der VAE am 2. Dezember 2021 mit einer starken Botschaft für die Jugend des gesamten arabischen Raumes zu versehen. Denn die Region, in der sich die VAE befinden, sei seit jeher eine Quelle des Wissens und ein Beispiel für Koexistenz und Zusammenarbeit von Menschen verschiedenen Glaubens (was mit den herrschenden Moslems, inklusive Scharia, nicht so ganz einfach sein wird) . Der Emir von Dubai, Mohammed bin Raschid Al Maktoum, der Herrscher einer der sieben Emirate und Vizepräsident der VAE, gab an, dass dieses ehrgeizige Wissenschafts-Projekt den Stolz für die eigene Kultur entfachen und dazu beitragen werde, die Abhängigkeit der Region vom Erdöl zu verringern.
Forscher sollen im Land bleiben, statt zu emigrieren
Die Ministerin für Spitzenwissenschaften der VAE, Sarah Amiri, hofft, dass solcherlei Raumfahrtprojekte Berufswünsche inspirieren werden:
Heute beruht unsere Wirtschaft auf Dienstleistungen, Logistik, Erdöl und Erdgas, aber wenn man in die Zukunft blickt, versteht man, dass jene Sektoren, die ein technologisches Know-How erfordern immer wichtiger werden.
Im Klartext signifiziert dies den Wunsch der VAE, ihre Forscherelite im Land zu behalten und deren Emigration in die USA oder Europa zu verhindern. Im Jahr 2117 wollen die VAE den Mars sogar besiedeln.