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3. August 2011 / 22:36 Uhr

Neue Erkenntnisse über den Ursprung des Menschen

Denisova-HöhleIm Altai in Sibirien wurden in einer Höhle erstaunliche Funde gemacht, welche die Entwicklung des Menschen in einem neuen Licht erscheinen lassen. Russische Forscher fanden 280.000 Jahre alte Spuren des menschlichen Lebens auf der Erde. Bei Grabungen in der Denisova-Höhle wurden Schicht für Schicht Spuren von verschiedenen Zivilisationen aufgefunden, bis die Archäologen in der 11. Schicht Reste eines Zweiges der Menschheit entdeckten, welcher bis jetzt unbekannt war. Dieser wird nun nach der Höhle als "Denisova-Kultur" bezeichnet.

Denisova-Höhle

Denisova-Höhle

Eingang zur Denisova-Höhle im Altai-Gebirge. Hier fand man Spuren
eines bidher unbekanntes Zweiges der menschlichen Einwicklung.
Foto: ????????????? / Wikimedia (CC-BY-SA-3.0)

"Es war so: Man grub, und es kam ein interessanter Knochen zum Vorschein. Er wurde vermessen, von namhaften russischen Paläontologen bearbeitet, ausgestellt, identifiziert und schließlich nach Deutschland geschickt. Der Knochen begann zu reisen und wurde berühmt", erzählt Alexander Sabankov vom Institut für Archäologie und Ethnographie der Sibirischen Abteilung der Russischen Akademie der Wissenschaften. Sabankov war es auch, der auf diesen unglaublichen Fund gestoßen war. Neben dem Knochen – der Daumen-Phalanx eines Kindes – fand er in der 11. Schicht der Erde auch noch Perlen, Ringe und Werkzeug. Bisher ging man davon aus, dass solche Dinge nur in Verbindung mit dem homo sapiens auftreten. Der homo sapiens jedoch lebt erst seit 40.000 Jahren auf der Erde. Und der Fund ist bedeutend älter.

DNA-Test Beweis für bisher unentdeckten Menschheitszweig

Svante Pääbo, Professor am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, fertigte eine genetische Analyse an und bestätigte: Die DNA des Kindes, dessen Überreste man in der Denisova-Höhle fand, ist weder dem Homo sapiens noch dem Neandertaler zugehörig. "Aus einem kleinen Stück Knochen können wir Informationen extrahieren und das vollständige Genom eines Menschen der Vorzeit rekonstruieren, ja wir können die Entwicklungsgeschichte der ganzen Population beschreiben.", schildert Pääbo, die Möglichkeiten.

Chefarchäologe Anatoly Derevianko versammelte die besten Paläogenetiker Europas und Amerikas in der Denisova-Höhle. Die Wissenschaftler sind sich einig: Alleine die Tatsache, dass solche Werkzeuge nicht in Verbindung mit einem Homo sapiens gefunden wurden, schafft eine ganz neue Erkenntnis über den Ursprung des Menschen. Die Archäologen sind weiterhin in der Höhle beschäftigt. Weitere Entdeckungen der Denisova-Kultur zu machen schließen sie nicht aus.

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