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Medienspektakel: Zirngasts Rolle in der linken Szene der Türkei wird immer undurchsichtiger.

12. Jänner 2019 / 13:01 Uhr

Max Zirngast: Unglaubwürdige Hauptrolle in einem Medienspektakel?

Wer ist Max Zirngast? Wenn man das Medienspektakel rund um seine Person, seine Haft und Enthaftung analysiert, dann stößt man auf eine Fülle von Ungereimtheiten. Warum beginnt man als Österreicher im doch schon reiferen Alter von 26 Lebensjahren mit einem Studium der Politikwissenschaft an der Technischen Universität des Nahen Ostens in Ankara? Diese 1956 gegründete Universität gilt eigentlich als Kaderschmiede der Erdogan-Partei AKP und des islamistisch-etatistischen Lagers, das aktuell an den Schalthebeln der Macht sitzt.

Dass Zirngast in der Öffentlichkeit und gegenüber Medien behauptet, dass er über die Organisation TPK/K (Türkiye Komünist Partisi/Kivilcim, Türkische Kommunistische Partei/Funke) nichts wisse, macht ebenfalls neugierig. Seit 1917 hat es eine Unzahl von kommunistischen Organisationen gegeben, es ist zu Abspaltungen und behördlichen Verboten gekommen. Und diese Entwicklung hält bis heute an.

Zirngast schrieb für marxistische TÖPG-Zeitung  

Immerhin gibt Zirngast laut Medienberichten zu, dass  er für die TÖPG (Toplumsal Özgürlük Parti Girisimi, Initiative zur Gründung der Partei der Sozialen Freiheit) bzw. deren Parteiorgan schreiben soll. Ob und inwieweit es sich hier um eine Abspaltung oder Nachfolgeorganisation der TPK/K handelt, und ob zur Mitarbeit bei dieser Organisation und Zeitung eine formale Mitgliedschaft notwendig ist, wollen die türkischen Gerichtsbehörden in einem Verfahren jedenfalls prüfen.

Zirngast schreibt für marxistische Linksaußen-Publikationen

Dass der “Politikwissenschafter” Zirngast in der Öffentlichkeit so tut, wie wenn er sich gar nicht genau auskenne, was es da alles mit marxistischen und postmarxistischen Organisationen in der Türkei auf sich hat, mutet ebenfalls vordergründig und fadenscheinig an. Immerhin schreibt er für die marxistischen Linskaußen-Publikationen Junge Welt und re:volt sowie die US-amerikanische Zeitschrift Jacobin.

Hier also den Unwissenden zu spielen, was im linksextremen Lager in der Türkei organisatorisch und inhaltlich vor sich geht, trägt einen weiteren Beleg für die Unglaubwürdigkeit Zirngasts bei. Er bleibt undurchsichtig und ist aus diesem Grund schon allein deshalb offensichtlich für die türkischen Behörden interessant.

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