Demokratisch, kritisch, polemisch und selbstverständlich parteilich

Doron Rabinovici im Jahr 2009 bei einer “Lichterkette” um das Parlament, bei der Linke gegen einen rechten Politiker demonstrierten. Heute protestiert der Schriftsteller lieber vor zahlendem Publikum im warmen Theater.

24. November 2018 / 13:53 Uhr

“Süddeutsche” zu Klenk-Rabinovici-Theater: “Im bequemen Theatersessel protestiert es sich gut”

Falter-Journalist Florian Klenk ist mächtig beeindruckt von dem Stück Kultur, das er gemeinsam mit dem Schriftsteller Doron Rabinovici vor wenigen Tagen im Wiener Akademietheater zur Uraufführung gebracht hat. Auf Twitter preist er das YouTube-Video zu “Alles kann passieren” mit eindringlichen Worten an: 

Bitte teilt das und hört Euch das in Ruhe an. Zuhause, an Schulen, am Stammtisch oder gebt es Euch beim Joggen oder Bügeln. Die oft wahnhaften, aber auch verlockenden Reden europäischer Rechtspopulisten, mit Regierungsverantwortung als Burgtheaterlesung.

Nun, wahnhaft wirkt an der Aufführung vielleicht der Vortragsstil der vier Schauspielerinnen, die Fragmente von Reden bedeutender patriotischer Politiker verlesen. Klenk und Rabinovici tragen davor auf der Bühne ihre offene Ablehnung dieser Politik zur Schau. Es wirkt fast so, als seien sie besorgt, jemand aus dem Publikum an der Wiener Burg könne den Worten der ihnen so verhassten “Populisten” etwas abgewinnen.

Alle sind sich einig und protestieren in Theatersesseln

Doch diese Gefahr besteht nicht, wie Peter Münch, Österreich-Korrespondent der mit Falter und Co. sonst politisch durchaus auf einer Linie befindlichen Süddeutschen Zeitung, in einer wenig schmeichelhaften Rezension des Stücks schreibt:

Alle sind sich einig, und wahrscheinlich ist die Protesthaltung auf den roten Theatersesseln am Ende doch noch bequemer als draußen auf der kalten Straße.

Es ist nicht Münchs einziger Hinweis auf die Dekadenz der Bobo-Protestler-Szene. Schon im Vorspann schreibt er:

“Alles kann passieren” von Doron Rabinovici und Florian Klenk am Wiener Akademietheater ist ein Hit in der linken Theaterszene. Denn im bequemen Theatersessel protestiert es sich gut.

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