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Bei den Tiroler Schützen sollten, geht es nach den Grünen, auch Frauen mitschießen – auch wenn die das gar nicht wollen.

4. August 2016 / 09:12 Uhr

Schuss in den Ofen: Grüne fordern Frauenquote für Tiroler Schützenvereine

Im Gleichschritt marschieren, Stramm stehen, Gewehr anlegen und synchron schießen: Wenn es nach den Grünen geht, sollten dieses Procedere viel mehr Frauen mitmachen. Eine diesbezügliche Quote ist der linken Partei schon seit Jahren ein Herzensanliegen. Dass sie dabei immer öfter über das eigentliche Ziel hinausschießen, zeigt die unlängst vom Zaun gebrochene Debatte über Frauen bei den Schützen. Dort wollen die Linken nämlich nun weibliche Mitglieder an der Waffe installieren, ganz zur Aufregung diverser Ortsvereine in Tirol, wie die Tiroler Tageszeitung berichtet.

Frauenquote sorgt für Aufregung

Der grüne Landtagsvizepräsident Hermann Weratschnig sieht die Ursache für zu wenig geehrte Frauen am Hohen Frauentag (15. August) in den ländlichen Vereinsstrukturen. Dort seien etwa Schützenvereine oder Kameradschaften durch Männer geprägt, und Frauen ist die Aufnahme verwehrt. Stimmt nicht, zeigt sich Landeskommandant Fritz Tiefenthaler empört und findet auch die Bezeichnung der Grünen, welche Marketenderinnen lediglich auf eine „Behübschung“ herabwürdigten, als eine Beleidigung:

„Es ist absolut falsch, die Frauen darauf zu reduzieren. Das sind selbstständige Frauen, die auch im Alltag etwas erreichen und bei uns im Hintergrund in vielen Funktionen arbeiten und ihr Wissen und ihre Fähigkeiten bei den Schützen einbringen.“

Unter ihm und vermutlich auch nach ihm wird es jedoch keinesfalls Frauen am Gewehr geben. Einerseits, weil die Nachfrage nach Dienst am Gewehr überhaupt nicht da ist, und diese Tradition – wie es wiederum auch etliche nur für Frauen gibt – eben Männern vorbehalten sei. „Wir haben circa 1.500 weibliche Mitglieder bei den Schützen in verschiedenen Funktionen. Auf Vereinsebene steht den Frauen alles offen bis hin zur Obmannschaft.“

Die von den Grünen losgebrochene Diskussion sieht Tiefenthaler vielmehr als Überbrücken der Sommerpause. Kritik kommt dabei sogar von den Genossen bei der SPÖ: „Ich gehe nicht davon aus, dass das ein großer Hype wird. Das Interesse von Frauen, ihre Zeit mit einem Gewehr über der Schulter abzustehen, halte ich für begrenzt“, erklärt dazu die SPÖ-Landesfrauenvorsitzende Selma Yildirim.

 

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