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Die Sprungschanzen in Lahti als Symbol für den möglichen Absprung Finnlands aus der Währungsunion.

19. November 2015 / 08:30 Uhr

Nach erfolgreichem Volksbegehren: Euro-Austritt in Finnland wieder Thema

Mehr als 50.000 Menschen haben in Finnland ein Volksbegehren unterzeichnet, das den Austritt des Landes aus der Währungsunion fordert. Damit ist das Parlament gezwungen, das Thema auf die Tagesordnung zu setzen. Wie die finnische Zeitung Suomenmaa am Montag berichtete, prüft die Volksregisterzentrale nun die Unterschriften.

Zustimmung zum Euro schwindet

Zwar sind einer Umfrage des Eurobarometers zufolge derzeit noch 64 Prozent der Finnen für den Euro, doch das sind fünf Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr. Die Zustimmung zur gemeinsamen Währung schwindet von Monat zu Monat. Grund dafür ist die Wirtschaftskrise. Finnland droht bereits das vierte Rezessionsjahr in Folge. Im abgelaufenen Quartal schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt mit 0,6 Prozent noch stärker als im angeschlagenen Griechenland.

Neue kranke Mann Europas

"Eigentlich sind wir der neue kranke Mann Europas", sagte Finanzminister Alexander Stubb laut Standard. "Die schwedische Wirtschaft ist seit 2008 um acht Prozent gewachsen, während unsere um sechs Prozent geschrumpft ist", sagte der finnische Europa-Abgeordnete Paavo Vayrynen, der das Volksbegehren initiiert hat und der regierenden Zentrumspartei angehört. "Deshalb ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um eine größere Debatte anzustoßen, ob wir in der Euro-Zone bleiben sollen oder nicht", wird Vayrynen im Standard zitiert.

Der Austritt Finnlands aus dem Euro schwelt schon seit einigen Jahren. Unzensuriert.at berichtete bereits im Juli 2012 über ein Interview mit der damaligen finnischen Finanzministerin Jutta Urpilainen, in dem sie folgendes sagte:

Finnland ist ein überzeugtes Mitglied der Eurozone und wir glauben daran, dass der Euro Finnland nutzt. Dennoch wird Finnland nicht um jeden Preis am Euro festhalten. Wir sind auf alle Szenarien vorbereitet, auch auf einen Ausstieg aus dem Euro.

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