Eine unheimliche Medienjagd ist seit einigen Wochen auf den Kunstsammler Cornelius Gurlitt hereingebrochen. Gurlitt, der über Jahrzehnte hinweg mehr als 1000 Kunstwerke quasi als Privatsammler für die Nachwelt erhalten hatte, wurde pauschal mit einem mutmaßlich während des NS-Regimes erfolgten Kunstraubs in Verbindung gebracht. Ob und wie viele der 1000 Kunstwerke tatsächlich ihren früheren Eigentümern geraubt worden waren, ist bis heute fraglich. Gurlitt, der einer Maler- und Sammlerdynastie entstammt, möchte freilich nicht klein beigeben, sondern erweist sich als wahre “Kämpfernatur”.
Gegenüber dem Nachrichtenmagazin Spiegel erklärte der Achtzigjährige an, Justiz und die Medien würden seinen Fall völlig falsch darstellen: “Freiwillig gebe ich nichts zurück.” Mittlerweile bekommen Politik und Justiz kalte Füße, denn fast 70 Jahre nach dem Krieg erweist sich die Bestimmung allfälliger Restitutionsansprüche als schwierig bis unmöglich.
FDP-Justizministerin bietet unsauberen Deal an
An die Spitze der Absurditäten hat sich wieder einmal die linksliberale FDP-Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger gesetzt. Ausgestattet mit dem Justizmonopol des Staates, versucht die linke Ministerin, den greisen Gurlitt auf öffentliche Art und Weise mehr oder weniger zu “erpressen”. Sie ließ ihm ausrichten, dass er “unter moralisch-ethischen Aspekten seine Verantwortung wahrnehmen müsse”. Gemeinsam mit dem Bundeskanzleramt will man Gurlitt überzeugen, seine gesamte Kunstsammlung dem Staat zu überlassen, um im Gegenzug “Straffreiheit” zu erlangen.
Experten glauben aber immer weniger an juristische Folgen für Gurlitt, denn sowohl ein allfälliges Steuerstrafverfahren als auch eine Enteignung sind unter derzeitigen Voraussetzungen nicht so ohne weiteres durchsetzbar. Damit steht Deutschland bzw. der Freistaat Bayern nur noch vor der Alternative, ob Gurlitt sich freiwillig klein kriegen lässt oder ob man mit einem “Sondergesetz” den alten Kunstsammler in die Knie zwingen kann.
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