Der „Auflagenschwindel“ der Verlagsgruppe NEWS beschäftigt nun auch das Parlament. Der freiheitliche Generalsekretär Harald Vilimsky hat eine Anfrage an alle Ministerien gerichtet, um zu erfahren, wie man mit der „geschönten“ Auflagenpolitik als Inseratenkunde umgehe. Die Bundesministerien hatten in den NEWS-Magazinen in der Vergangenheit eine Vielzahl von Inseraten gebucht. Die Inseratenpreise richteten sich nach Auflagenzahl und Verbreitungsdichte der einzelnen Medien. Laut Verlagsgruppe werden mehr als 10.000 Anzeigeseiten pro Jahr verkauft, die durch die falschen Auflagezahlen möglicherweise zu überhöhten Preisen angeboten wurden.
Auflagenkontrolle korrigierte „geschönte“ Zahlen
Foto: Unzensuriert.at
Die Österreichische Auflagenkontrolle (ÖAK) hat am 1. März nun realistische Zahlen veröffentlicht, der Vergleich mit dem 2. Halbjahr 2010 hat gezeigt, dass es massive Unterschiede gibt. So hatte man bei die Auflagenzahl von NEWS um 37.104, dievon profil, Format und Woman in geringerem Ausmaß geschönt. Inserateninhalte wurden damit nicht in dem Ausmaß verbreitet, wie es nach den veröffentlichten falschen Zahlen von den Kunden hätte erwartet werden dürfen. Damit ist allerdings auch die Reichweitenangabe zu hinterfragen.
Harald Vilimsky stellt Anfrage zum „Auflagenschwindel“
Ausgehend von diesem „Auflagenschwindel“ möchte der freiheitliche Mediensprecher Harald Vilimsky wissen, welche Konsequenzen dies für die Inseratenaufträge der einzelnen Bundesministerien hat. Den FPÖ-Abgeordneten interessiert auch, ob es Rückforderungen wegen zu hoher Inseratenpreise gibt oder geben wird, ob darüber hinaus schadenersatzrechtlicher Ansprüche erhoben werden bzw. welche sonstigen Schritte zur Schadenswiedergutmachung gesetzt werden.
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