Jetzt regt sich sogar in den Redaktionsstuben der Tiroler Tageszeitung (TT) Widerstand gegen viele Regierungsmaßnahmen im Zuge der sogenannten Coronavirus-Krise. Ansonsten konsequente Verteidiger von Schwarz-Grün in der Bundes- und Landespolitik, kommen einzelnen Journalisten nun Zweifel, ob das, was Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) da verkünden, auch richtig ist.
TT-Journalist Michael Sprenger etwa hält trotz Coronavirus und Kriegsbegrifflichkeiten, die da von Sebastian Kurz und seiner Minister-Riege tagtäglich bemüht werden, die „Verteidigung der demokratisch-liberalen Gesellschaft“ für alternativlos.
“Regierungs-Holzhammer” verstört Journalisten
Vor allem die jetzt Tag für Tag angekündigten und/oder umgesetzten Regierungsmaßnahmen von Kurz und Kogler bereiten einzelnen Tageszeitungs-Journalisten, so auch dem TT-Redaktionsmitglied Sprenger, zunehmend Unbehagen. Der zeigt sich durch den „Regierungs-Holzhammer”, mit dem manche Maßnahmen gegenüber Gesellschaft und Wirtschaft gesetzt werden, verstört:
Wenn uns politische Verantwortungsträger erklären, der Holzhammer war alternativlos, und wir das akzeptieren, so sollten alle wissen, dass es für uns keine Alternative zu einer demokratisch-liberalen Gesellschaft geben darf.
“Big-Data”-Phantasien machen Angst und bang
Dabei trifft Sprenger vor allem bei den jetzt immer häufiger geäußerten „Big-Data-Phantasien“ der Bundesregierung einen wunden Punkt bei einem Großteil der Österreicher. Spenger ruft in diesem Zusammenhang auf die Beachtung von Gesundheit und gleichermaßen freier, offener Gesellschaft auf:
Uns sollte Angst und bang werden, mit welcher Leichtigkeit von ÖVP und Grünen das Wort von der digitalen Überwachung die Runde macht. Achten wir also auf die Gesundheit – und auf eine freie, offene Gesellschaft.
Interessant, dass auch der “Leib & Magen”-Redakteur Peter Nindler, TT-Chefinnenpolitiker in der Innsbrucker Redaktion, in den letzten Wochen immer wieder kritisch mit dem Krisenmanagement von Landeshauptmann Günther Platter & Co. in Tirol umgegangen ist.