Die Schlagzeile der heutigen Kronen Zeitung hat es in sich. Da betitelt das „Kanzlerblatt“ am Dienstag unter dem Schlagwort „düstere Aussichten“ einen Beitrag mit: „Bald kennt jeder wen, der am Virus gestorben ist“. Diese Worte stammen von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), der damit im krone.tv-Interview offenbar seine Entscheidungen, das Land an die Wand zu fahren, rechtfertigt und für die Verschärfung der schwarz-grünen Corona-Maßnahmen, wie die Maskenpflicht im Supermarkt, wirbt.
Fakten und Vergleich
Unzensuriert hat sich die neuesten Zahlen (Stand: Dienstag, 31. März, 9 Uhr) angesehen: Demnach sind in Österreich bisher 108 Personen am oder mit dem Coronavirus verstorben. Das entspricht 0,006 Prozent der österreichischen Bevölkerung. 0,11 Prozent wurden bisher (getestet) infiziert, meist mit leichten oder keinen Krankheitssymptomen.
Im Vergleich dazu infizieren sich an der saisonalen Grippe jährlich rund 13 Prozent der Bevölkerung. 0,116 Prozent sterben nachweislich daran. Jedes Jahr sterben also mindestens 14 Mal soviel Menschen an der Grippe wie am Coronavirus.
Wo bleibt die Verhältnismäßigkeit?
Doch Herr Kurz legt im Interview noch nach. Als Rechtfertigung für seine Politik tätigt er die unfassbare Aussage, dass man (irgendwo im Nirgendwo) nicht nachkomme, die Toten wegzubringen.
Im Jahr 2019 starben in Österreich rund 82.300 Personen. Das sind statistisch gesehen 224 Personen pro Tag. Umgerechnet auf den Zeitraum, in dem Österreich den Corona-Maßnahmen der Regierung unterworfen ist, also 16 Tagen, würden rund 3.600 Personen in Österreich sterben. Im selben Zeitraum registriert die Regierung 108 Corona-Tote.
1.657 Arbeitslose pro Corona-Verstorbenem
Gleichzeitig würgt Kurz die Wirtschaft ab. Österreich hält aktuell bei 179.000 zusätzlichen Arbeitslosen (Stand 30. März) und allein am ersten Tag der Maßnahmen wurden 35.000 Anträge auf Kurzarbeit gestellt. Auf jeden Corona-Toten kommen somit 1.657 vernichtete Existenzen und noch nicht bezifferbare Kurzarbeitnehmer.