Wladimir Putin

Der Russische Präsident Wladimir Putin lässt sich im Syrienkrieg nicht von der Türkei beeindrucken.

9. März 2020 / 21:17 Uhr

Putin demütigt Erdoğan mit neuem Syrien-Abkommen

Vergangenen Donnerstag traf der türkische Präsident Reccep Tayyip Erdoğan in Moskau auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Sie verhandelten über den Syrienkrieg. Erdoğan ging als klarer Verlierer aus dem Treffen hinaus, wie viele politische Beobachter anmerkten

Türkei startete große Offensive

Der Syrische Präsident Baschar al-Assad ist kurz davor, sein gesamtes Staatsgebiet zurück zu erobern. Unterstützt wird er dabei von der russischen Luftwaffe und kurdischen Milizen. Die letzte Hochburg der radikal-islamischen Milizen ist die Stadt Idlib im Nordwesten des Landes.

Die Türkei unterstützt die radikalen Moslems direkt militärisch. Nachdem bei einem russischen Luftschlag mindestens 33 türkische Soldaten getötet wurden, begann, wie wir berichteten, die Türkei die „Operation Frühlingsschild“. Assads Armee sollte mit einer umfassenden Militäroffensive weit zurückgedrängt werden. Da sich Russland weigerte, die Luftunterstützung für Assad einzustellen, traf Erdoğan am Donnerstag Putin in Moskau zu Verhandlungen.

Erdoğan muss sich weit zurückziehen

Das Ergebnis ist eine Schmach für Erdoğan. Zunächst gibt es eine Waffenruhe auf allen Seiten. Entlang der wichtigen Autobahn M4, die quer durch die Region Idlib verläuft, soll eine Sicherheitszone eingerichtet werden. Diese soll in einem sechs Kilometer langen Streifen von Russland und der Türkei gemeinsam verwaltet werden.

Die zwei Großmächte sollen hier gemeinsam patrouillieren. Dies bedeutet, dass die groß angekündigte Offensive der Türkei bereits nach wenigen Tagen Geschichte ist. Erdoğan muss sich sogar weit von der Front in den zukünftig neutralen Streifen zurückziehen. Fast die gesamte Region, inklusive der Stadt Idlib selbst, kann nun nicht mehr auf türkische Truppen zurückgreifen.

Assad kann sein Land zurückerobern

Für Assad bedeutet das Abkommen einen großen Sieg. Er wird weite Teile der Region von den radikalen islamistischen Milizen säubern können. Seine Armee ist zwar vom langen Krieg geschwächt, doch seine Gegner kämpfen auch schon genau so lange. Die Sicherheitszone, die von Russland und der Türkei verwaltet wird, kann Assad gerne in Kauf nehmen. Immerhin handelt es sich hierbei um reguläre Armeen, die eine Autobahn kontrollieren und nicht um terroristische Milizen, die ganze Städte in der Hand haben. Assad dürfte somit bald die letzte Offensive auf die Islamisten beginnen.

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