Die Stadt Gelsenkirchen versuchte, es zu verhinderten und scheiterte am Ende vor Gericht: Das “Zentralkomitee” der Kleinspartei MLPD (Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands) darf das erste Lenin-Denkmal in Westdeutschland errichten. Im Vorfeld wurde von der Stadt ein Baustopp gegen das Vorhaben erlassen, dieser hielt jedoch vor Gericht nicht stand.
Lenin-Statue wegen Denkmalschutz verboten
Der – offizielle – Grund für die Haltung der Gelsenkirchener Verwaltung war die Befürchtung, dass die geplante Statue des russischen Bolschewisten Wladimir Iljitsch Lenin (1870-1924) den Blick auf das historische Sparkassengebäude, vor dem das Kommunisten-Denkmal stehen soll, versperren würde. Die Behörde sah einen Verstoß gegen den Denkmalschutz des Gebäudes, das heute im Besitz der MLPD ist und als Hauptsitz der Partei dient. In der Vergangenheit war das Gebäude sogar das Rathaus der früher selbstständigen Stadt Horst.
Statue aus der Sowjetunion ersteigert
Bei der überlebensgroßen Statue (2,15 Meter groß) soll es sich um eine bereits in den 1930er-Jahren in der Sowjetunion hergestellte Figur handeln. Zuletzt hat sie in der Tschechischen Republik gestanden, bis sie von der Marxisten-Partei ersteigert und in die Großstadt im Ruhrgebiet gebracht wurde. Während die Stadt ankündigte, gegen das Urteil vorzugehen, freuten sich die Vertreter der Mini-Partei: Sie sahen sogar “einen großartigen Sieg für Wladimir Iljitsch Lenin“.
Einweihung vor 150. Lenin-Geburtstag
Bereits am 14. März soll das Monument vor der MPLD-Zentrale in Gelsenkirchen-Horst eingeweiht werden, fünf Wochen vor dem 150. Geburtstag des russischen Antidemokraten und Bolschewiki-Anführers. Einen Tag, nachdem die WAZ darüber berichtete, soll die Ankündigung des Bauvorhabens, die bereits zwei Monate beim Baureferat lag, an die zuständige Denkmalbehörde weitergeleitet worden sein – nach nur zwei Tagen Bearbeitungszeit wurde die Aufstellung des Lenin-Denkmals von der Stadt untersagt.