Obwohl er bei seiner Vereidigung zum thüringischen Ministerpräsidenten die Eidesformel „So wahr mir Gott helfe“ verweigerte, wird der Linke-Politiker Bodo Ramelow von der katholischen Kirche bejubelt. Damit jubelt sie jenen zu, die ihre Gläubigen einst bis aufs Blut schikanierten: dem SED-Nachfolgepolitiker Bodo Ramelow und dessen nur noch als Farce zu bezeichnende Wiederwahl am Mittwoch zum Ministerpräsidenten in Thüringen.
Wortmeldungen der Bischöfe
„Nach den Wirren und Aufregungen der letzten Wochen können der Freistaat Thüringen und seine Bürgerinnen und Bürger aufatmen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung katholischer Bischöfe laut dem Magazin Kirche und Leben nach der gestrigen Wahl. Es sei nur zu begrüßen, dass jetzt eine Regierung gebildet werden könne. Und weiter:
Endlich können wieder im politischen Ringen Sachfragen im Mittelpunkt stehen. Normalität und Stabilität sollen fortan den politischen Alltag bestimmen.
Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr sowie seine Amtsbrüder Heinrich Timmerevers (Dresden-Meißen) und Michael Gerber (Fulda) – bestens vom Steuergeld der Deutschen lebend – haben keinerlei Bedenken, einem Mann zuzujubeln, in dessen politischen Reihen wieder die Erschießung des Klassenfeinds und das Auspressen der Bürger gefordert wird. Offenbar auch nicht mit den drastisch sinkenden Mitgliederzahlen; weil der Glaube fehlt und weil linke Priester den Gläubigen ebenso fern sind wie dem lieben Gott.