Im syrischen Krieg stand Präsident Baschar al-Assad kurz davor, sein gesamtes Land zurück zu erobern. Gemeinsam mit der russischen Luftwaffe und kurdischen Milizen rückten die syrischen Truppen immer weiter vor.
Ultimatum abgelaufen
Doch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan fordert zum Schutz seines Staatsgebietes einen 30 Kilometer breiten Grenzstreifen in Syrien, der durch seine Truppen gesichert werde, und setzte ein Ultimatum. Daher ist er vor wenigen Monaten völkerrechtswidrig in Syrien einmarschiert. Wie unzensuriert berichtete, werden die radikal islamischen Milizen von der Türkei stark unterstützt. Durch das Vorrücken von Assad kam es immer wieder zur Scharmützeln, zuletzt wurden in der Nacht von Donnerstag auf Freitag bei einem russischen Luftangriff mindestens 33 türkische Soldaten getötet.
Heute, am Sonntag, ist das Ultimatum abgelaufen. Die Türkei reagierte umgehend militärisch.
Erdoğan droht allen
Bis zuletzt hat Erdoğan auf die Unterstützung der NATO gehofft. Wie berichtet hat man ihm auf einem eilig einberufenen Sondergipfel am Freitagvormittag jedoch eine Absage erteilt. Dies hielt ihn jedoch nicht auf.
Bereits gestern, am Samstag, schwor er sein Volk auf den Krieg ein. Wie CGTN berichtet, forderte er Russland ein letztes Mal auf, sich bei der kommenden Offensive nicht einzumischen. Gleichzeitig bedroht er die EU mit dem Bruch des Flüchtlingsabkommens. Wie er ebenfalls in der Rede verkündete, habe man in der Nacht von Samstag auf Sonntag erneut 80.000 (!) „Flüchtlinge“ über die Grenze nach Europa gelassen. Erdoğans Forderung: Die Gelder der EU sollen schneller in die türkischen Kassen fließen. Ein Krieg ist ja teuer.
Türkei bombardiert aus der Luft, Dschihadisten rücken vor
Am Samstag, also noch vor Ablauf des Ultimatums, startete die Türkei dann die Offensive. Schon am Freitag wurden türkische Drohnen im Luftraum von Aleppo gesichtet. Am Samstagmittag startete dann ein massiver Drohnenangriff. Türkische Drohnen nahmen syrische Stellungen in der Umgebung von Aleppo massiv unter Beschuss. Gleichzeitig starteten die dschihadistischen Milizen eine Bodenoffensive. Südlich Idlib gelang es ihnen, zahlreiche Dörfer wieder einzunehmen. Heute, am Sonntag, setzten sie ihre Offensive Richtung Süden fort. Auch heute gibt es zahlreiche Augenzeugenberichte über den Abschuss syrischer Flugzeuge und von Panzern.
Die Türkei und die Dschihadisten sollen in den letzten zwei Tagen etwa zehn Kilometer weit Gebietsgewinne gemacht haben. Wie Al Jazeera berichtet, haben syrische Behörden darauf erklärt, dass man den gesamten Luftraum im Nordwesten des Landes gesperrt habe. Erdoğan bestätigte heute, dass eine umfassende Militäroperation namens „Spring Shield“ gestern zur Eroberung von syrischen Gebieten begonnen habe.
Russland hält sich zurück
Unklar ist, wie sich Russland verhalten wird. Wie unzensuriert berichtete, ließ sich der russische Präsident Waldimir Putin in der Vergangenheit nicht von Erdoğans Drohungen beeindrucken. Doch es gibt seit dem russischen Luftschlag noch keine Informationen von russischer Luftunterstützung. Für die Sicherung des Luftraumes für die syrische Armee ist Russland verantwortlich. Zuletzt wurde Russland vom gesamten Westen dazu gedrängt, die Unterstützung für Assad einzustellen.