Nun scheint auch in der traditionell starken Vereinsstruktur der österreichischen Sozialdemokratie im sprichwörtlichen Sinn „der Wurm drinnen zu sein“. Unter der Aktenzahl 001 9 P 144/19x vom 1. Oktober muss sich das Bezirksgericht Innere Stadt jetzt in einer „Abwesenheitspflegschaftssache“ mit dem Verein „Vereinigung Sozialdemokratischer Maturantinnen u. Maturanten im BSA“ befassen. Da offensichtlich keine Organwalter – Vorstandsmitglieder dieser Vereinigung – mehr aufzufinden sind, hat das Bezirksgericht Innere Stadt folgenden Beschluss gefasst:
Da der Aufenthalt von Verein: “Vereinigung Sozialdemokratischer Maturantinnen u. Maturanten im BSA unbekannt ist, wird Ing. Astrid Christine Elisabeth Rompolt, unbekannt, 1020 Wien, Vorgartenstraße 223/7/8, zur Abwesenheitskurator/-in bestellt, die diesen Verein auf ihre Gefahr und Kosten vertreten wird, bis sie selbst auftritt oder eine bevollmächtigte Person namhaft macht.
Was passiert mit Subventionen und Förderungen bei diesem Verein?
Traditionell werden und wurden SPÖ-nahe Vereine in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer sehr gut über Bund und Stadt Wien subventioniert. Deshalb könnte auch die „Vereinigung Sozialdemokratischer Maturantinnen u. Maturanten im BSA“ durchaus in den Genuss öffentlicher Gelder gekommen sein. Diese Frage könnte in naher Zukunft noch von großem Interesse werden, denn dann müsste der Abwesenheitskurator wohl Rede und Antwort in dieser Sache stehen.
Erst kürzlich stand ein SPÖ-naher Verein, der sich mit der Schulbuchforschung beschäftigt hat, auf der Ediktstafel des Bezirksgerichts Innere Stadt. Auch dort waren keine sozialdemokratischen Organwalter mehr auffindbar.