Das wird die österreichischen Zwangs-GIS-Gebührenzahler nicht freuen. Der ehemalige Salzburger ORF-Landesdirektor Roland Brunhofer fordert in einer Klage am Landesgericht Steyr gegen seinen Dienstgeber 591.000 Euro. Grundlage dieser Klage ist ein Karriereknick, den die ORF-Spitze Brunhofer verpasst hat. Der Sozialdemokrat sollte eigentlich neuer Channel-Manager für ORF 2 werden. Ausgerechnet die ORF-Führung unter Brunhofers Genossen Alexander Wrabetz hat diesen Plan aber zunichte gemacht und Brunhofer doch nicht bestellt.
Mutmaßliche politische Interventionen sollen Brunhofers Karriere verhindert habe, sodass dieser jetzt in einem Kellerbüro des ORF-Zentrums am Küniglberg als sogenannter „Weißer Elefant“ sein Dasein fristet.
Ex-Kanzler Kurz als Zeuge geladen
Brunhofer und dessen rechtsfreundliche Vertretung gehen offensichtlich von einer politischen Intervention aus, deren Ausläufer bis ins Umfeld des ehemaligen Kanzlers Sebastian Kurz (ÖVP) gehen sollen. Dieser wurde jedenfalls als Zeuge geladen, um Licht ins Dunkel der ORF-Personalpolitik zu bringen. Damit kommt der Staatsfunk nicht mehr aus den Schlagzeilen. Zuletzt waren Beraterverträge und Gagen, etwa für die ehemalige grüne Nationalratsabgeordnete Monika Langthaler, im Fokus der Berichterstattung.